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Tagesbericht vom 20.04.2002

Da mach ich doch in der Nacht ein Feuer, um unser Steak – welches sich immer noch im Kühlschrank befindet – zu braten. Ich schütte neue Holzkohle auf das Feuer. Ein Holzkohlenstück fällt daneben. Ich greife danach. Es hüpft weg: ein Frosch. Also für das hätten wir nicht so weit reisen müssen. Was macht nur ein Frosch in Afrika!
Spass beiseite, heute haben wir gleich dreimal hintereinander die ‚Veternary Desease Control’ durchgestanden. Der erste Posten nahm es ganz genau; er wollte in die Kästen des Sir James gucken. Ich brachte ihn schnell auf die richtige Fährte: die rechte Kühlbox mit den Getränken, muss ihn doch interessieren. Der Polizist schaut in die Kühlbox, fragt Liseli „No Meat“? Liseli antwortet gleich mit einer dreifachen Lüge: „no meat, no eggs, no milk!“ Er ist zufrieden und lässt uns durch. Die linke Kühlbox verkneift ein lautes Lachen. Der zweite Kontrollposten fragt nach dem woher und wohin. Als er merkt, dass wir rundherum gefahren sind, lässt er uns durch, wahrscheinlich denkt er ‚die sind durch’. Nachdem Sir James ein bisschen Jagd auf die Fasane gemacht hat – die sind ja selber schuld, wenn sie die Strasse kreuzen – treffen wir auf den dritten Kontrollposten. Er zieht – während wir immer noch am abbremsen sind – den Fasan aus dem Kühlergrill und winkt uns schnell durch, bevor ihn das gleiche Schicksal ereilt.
Und jetzt braten und essen wir schnell alles geschmuggelte, denn so viel Glück, kann man kein zweites Mal haben. Wir sind nach einem langweiligen Tag, ohne besondere Attraktionen in Francistown gelandet und Sir James steht an der Position Süd 21° 11’ 54.4“ Ost 27° 32’ 4.6“. Ich glaube wir haben jetzt genug von Wüste, Busch und Wildnis, uns zieht es wieder in bewohntere Gegenden. Denn heute haben wir auf den rund tausend Kilometern nichts und wieder nichts gesehen und erlebt ausser der ‚Desease Control’. Die paar Sträusse, Zebras, Gnus, usw. werfen uns auch nicht mehr aus dem Sattel.

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