Reisebericht

Tagesbericht vom 13.07.2010

Wasser war gestern ein Thema von Bobos Bericht. Wasser ist auch ein Thema meines Eintrags. Zwar berichte ich nicht immer vom gleichen Wasser: Da wäre einmal Mineralwasser aus der Flasche. „Liseli, ich glaube ich brauche schnell Wasser ...“ ruft mir Bobo zu. Nach einem kurzen Blick nach Draussen erfasse ich die Situation. Fast wäre es beim Verbrennen von Toilettenpapier zu einem Flächenbrand gekommen. Aber zum Glück nur fast.

Und nun zum Wasser, welches wir gefiltert im Sir James brauchen: Vor der nächsten Siedlung, sie heisst Tes, wollen wir Sir James am Tsun Gol (Gol = Fluss) mit Wasser auffüllen. Rechtzeitig bemerken wir, dass der Fluss vom Dorf wegfliesst. Das bedeutet, dass die Gefahr, verschmutztes Wasser zu tanken, relativ gross ist. In Tes bemerkt Bobo ein Gescxhäft, welches Wasser von einer im Haus gefassten Quelle verkauft. Wir können unseren Wunsch nach Wasser an den Mann bringen. Für ein Trinkgeld haben wir wieder genügend sauberes Wasser an Bord.

Und zu guter Letzt komme ich noch zum Wasser, das vom Himmel fällt, dem Regen: Wahrscheinlich hat Bobo gestern mit seinem Bericht über die möglichen Schwierigkeiten beim Fahren im Regenwetter die Götter erzürnt. Als wir Tes verlassen, kommt ein Sturm auf und es beginnt zu regnen. Wir sind froh, dass dieser Regen nach kurzer Zeit wieder aufhört.
Was wir heute noch erlebten:
Die Siedlung Tes habe ich bereits erwähnt. Wüssten wir nicht, dass wir in der Mongolei unterwegs sind, wir würden glauben, Tes befinde sich im Wilden Westen.. Die Männer sind hoch zu Pferd unterwegs. Beim Besuch des „Saloons“ wird das Pferd davor festgebunden.

In einem Geschäft, das eher einem unserer Brockenstuben gleicht, fragen wir nach Bier. Die Verkäuferin hat es unter der Ladentheke versteckt!

Im nächsten Dorf, es heisst Bayantes, wird es noch besser: ein Plakat weist auf die Bank mit Bankomat „ATM“ hin. An der Bank selbst hängt ein Zettel – die Türe zur Bank ist versiegelt!
Am Abend erhalten wir an unserem Übernachtungsplatz Besuch von einem Cowboy hoch auf dem Motorrad. Er setzt sich ungebeten an unseren Tisch und schwatzt auf uns ein. Vergeblich. Wir erkennen lediglich an seinem Gepäck, dass er heute in einem anderen Dorf eine Satellitenschüssel gekauft hat. Mehr verstehen wir nicht. Wir offerieren ihm ein Bier. Er ist glücklich und kehrt zurück in sein Dorf Bayantes.

Soviel für heute aus dem „Wilden Westen“ (Position Nord 49° 31 ' 5.2'' und Ost 96° 35' 39.9'') !

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