Reisebericht

Tagesbericht vom 15.07.2010

Das Wetter ist tatsächlich wieder schön, aber nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt,.Die zahlreichen Murmeltierchen sind schon längst wach als ich aufstehe und pfeifen, was das Zeug hergibt. Ein Hirte treibt seine Pferdeherde an unserem Lager vorbei ... So, oder zumindest ähnlich, würde der Eintrag von Bobo zum Tag beginnen, wenn er an der Reihe wäre, zu berichten. Heute ist dies aber meine Aufgabe. Als das soeben Geschriebene geschieht, schlafe ich noch tief. Erst der Lärm eines Motorrades weckt mich. Beim nächsten Besuch eines Motorradfahrers bin auch ich auf. Der Mongole hat uns anscheinend schon länger mit seinem Fernrohr beobachtet. Nun versucht er von unserem Platz aus einige seiner in der Gegend verstreuten Tiere zu erspähen.

Um die Mittagszeit treffen wir in Tosontsengel ein. Als Erstes suchen wir eine Bank. Wir sind knapp bei Kasse, was die Landeswährung angeht. Vergeblich halten wir Ausschau nach einem Bankomaten. Auf der Bank können wir Dollars in Tugrik tauschen.

Eier suchen wir vergeblich. Interessanterweise scheinen die Mongolen eher auf Viehzucht zu setzen, denn Hühner zu halten. Zwar konnten wir schon verschiedentlich Eier einkaufen. Hühner allerdings haben wir noch keine gesehen! Dafür kommen wir zu ganz frischen, kleine, Forellen. Ein Mann bietet sie uns auf der Strasse in einer Plastiktüte an. Wir möchten sechs Stück kaufen. Dochr er versteht uns nicht, oder will uns nicht verstehen und verkauft uns die ganze Tasche mit 10 Fischen zu CHF 5.-..
Am Ortsausgang treffen wir einen Motorradfahrer, am Gepäck leicht als Tourist erkennbar. Wir tauschen mit diesem Mann aus Israel Travellernews aus. Er wird uns die Adresse von „Fair and Easy“, einer zuverlässigen Schiffsagentur in Bangkok mailen. So sollten wir anfangs 2011 keine Probleme haben, Sir James von Thailand aus nach Europa zu verschiffen. Bis dahin wird noch viel Zeit vergehen …
Die richtige Piste aus Tosontsengel zu finden gestaltet sich trotz GPS und Russischer Generalstabskarte 1:100'000. schwierig. Von der besten Piste lassen wir uns verleiten, doch sie geht in die falsche Richtung. Den nächsten Versuch starten wir mit der auf der Karte als „gut“ bezeichneten Piste. Wie sich herausstellt, scheint dieser Weg nicht mehr benutzt zu werden. Wir fragen einen Einheimischen. Er weist uns auf eine weitere Piste, dem Hauptfluss entlang. Die Gegend ist idyllisch. Wir fahren durch bewaldetes Gebiet. Doch, ist das der richtige Weg? Bobo kommt nicht dazu, die Aussicht zu geniessen. Er muss sich voll und ganz auf die Fahrspur konzentrieren. Sollte sich auch dieser Weg als falsch herausstellen, sei nicht garantiert, dass die Brücken Sir James bei der Rückfahrt nochmals tragen würden ... meint Bobo Wir kehren nicht um. Sir James schwimmt durch Flüsse, springt über zahlreiche Hindernisse, durchwatet erfolgreich einen Sumpf.

Sorry, Fotos von den aufregendsten Momenten gibt es nicht. Fotografieren lag nicht drin.) Den letzten Kilometer des Tages, Sir James ist unterwegs 215'000 Kilometer alt geworden, darf er noch auf einer ganz neu aufgeschütteten Piste fahren. An Position Nord 48° 21' 55.3'' und Ost 98° 55' 41.1'' erholen wir uns alle von der „Hopserei“. Es gibt die Forellen, gebraten. Hmm ... fein ...

Top