Reisebericht

Tagesbericht vom 09.10.2010

Die Temperatur ist wie in den letzten Tagen angenehm, um die 20 Grad. Doch es nieselt leicht. Definitiv kein Wetter um eine dreistündige Besichtigungsfahrt mit dem Bus zu machen und noch weniger um im Karst Gebiet herumzuwandern. Wir knipsen ein paar Fotos vom Eingang zum Daqikong Scenic Spot (gehört zur World Heritage Site von dieser Gegend), als Beweis, dass wir da waren.

Heute möchten wir Guiyang, eine Stadt mit über 1.2 Millionen Einwohnern auf über 1000 müm erreichen. Eine Hotelübernachtung mit duschen etc. ist angesagt. Vor allem aber werden wir versuchen, ein Netzgerät für den Labtop zu finden. Zudem müssen wir uns wieder mit Lebensmitteln eindecken. Eine Wäscherei zu finden, welche unsere Schmutzwäsche reinigt, wäre auch nicht schlecht.
Bevor wir auf den Expresshighway gelangen, fahren wir durch mehrere kleiner Ortschaften und gewinnen weitere Eindrücke vom ländlichen Leben.

Interessanterweise benutzen hier die Bauern Pferde zur Erledigung verschiedenster Arbeiten. Pferdewagen haben wir bisher in China noch nicht gesehen.

Das Wetter bleibt den ganzen Tag trüb und regnerisch. Zeitweise fahren wir durch dichten Nebel. So dürfte es in der Schweiz momentan wohl auch aussehen.
Nicht gross verwundert es uns, dass in in dieser eher ärmlich anmutenden Gegend selbst die Autobahn Sir James immer wieder mit grosen Löchern im Belag überrascht. Das macht das Schreiben auf dem kleinen Labtop auch nicht leichter. Ab und zu nehme ich zur Entzifferung der winzigen Schrift auf dem Bildschirm die Lupe zu Hilfe.
... Und schon können wir das gestern aufgetretene Problem mit dem Computer lösen. In einem Computershop in Guiyang finden wir ein Netzgerät, das zum HP Labtop passt. Wir können wählen zwischen dem original HP Netzgerät und der billigeren Kopie. Beide sind mit dem Label „HP“ versehen. Beide sind „made in China“! Selbstverständlich kaufen wir das billigere Gerät zu fünfzehn CHF. Eine Wäscherei lässt sich nicht finden. Im „“Jin Jiang Flower Hotel, an Position Nord 26° 34' 51.6'' und Ost 106° 42' 27.2'' kann die Wäsche bis morgen ebenfalls nicht gewaschen werden. Wir aber wollen morgen weiter ziehen. Zum Glück haben wir noch eine letzte Garnitur an frischer Wäsche, die wir nach der Dusche anziehen können.
Eine Übernachtung im Hotel bringt mit sich, dass wir in ein Restaurant essen gehen müssen. Mit der chinesischen Küche haben wir nach wie vor unsere Mühe. Die Chinesen lieben es, Knochen abzuknabbern. Aber nicht wie wir es gewohnt sind. Nein. Besonders schmeckt es ihnen, wenn die Knochen möglichst fein sind und wenig Fleisch dran ist. So gelten beispielsweise Hühnerfüsse als besondere Delikatesse. Ein solches Stück wird in den Mund genommen. Mittels einer besonderen Kau- und Beisstechnik wird das wenige Fleisch von den feinen Knochen gelöst. Was nicht essbar ist, wird in einen Teller oder ganz einfach auf den Tisch gespuckt. Wie wir heute feststellen, gelingt es den Chinesen sogar, ein Huhn so in kleinste Stücke zu zerhacken, dass an jedem Stückchen mindestens ein Knöchlein dran ist. Unglaublich. Beinahe essen wir einen Teil des Kopfes des Huhns. Susanna macht uns rechtzeitig darauf aufmerksam. Danach habe ich keinen Hunger mehr ...,

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