Reisebericht

Tagesbericht vom 11.10.2010

Schaffen wir es oder werden gibt es Probleme? fragen wir uns. Wird Sir James nach dem starken Regen in der Nacht erneut auf dem grasigen Untergrund einsinken? Braver Sir James; er schafft die paar Meter bis zu dem mit Schotter belegten Weg problemlos. Es ist kalt. 14° Celsius zeigt das Thermometer. Es weht ein kühler Wind.
Sir James überwindet kleinere Pässe mit vielen engen, steilen Kurven. Irgendwann haben Bobo und Sir James genug von diesem auf und ab. Sie weichen auf den Expresshighway aus. Anstelle der Überwindung von Pässen darf Sir James nun durch Tunnels und über Brücken fahren, natürlich gegen Bezahlung entprechender Strassengebühren.
Ich bin froh meiden wir so oft wie möglich die Autobahnen. Wir sind in China, um Land und Volk zu erkunden und nicht um so schnell wie möglich von einem Ort zum anderen zu gelangen. Unterwegs gewinnen wir zahlreiche einmalige Eindrücke. Zum Beispiel wie ein Bauer mit dem Ochsen die Erde umpflügt. Dies, wie bei uns vor zig Jahren.

Der Stil der Häuser, oder besser ausgedrückt, die Hausfassaden in dieser Gegend sind weiss gestrichen. Das sieht sauber und hübsch aus. Wie es im Haus drinnen aussieht, weiss ich nicht.

In Congqing schauen wir uns die touristisch aufgemopste Altstadt an. Wieder einmal scheinen den Chinesen die Souvenirshops für die Touristen wichtiger zu sein als die Architektur der alten Häuser zu zeigen.

Ein besonderes Haus, in welchem ein chinesischer Nobelpreistäger studiert haben soll wird gerade renoviert. Wir schauen uns die Baustelle kurz an. Vom alten Haus steht nichts mehr. Ein neues Haus, wahrscheinlich im Stil des alten, ist im Bau. Und das wird später den zahlreichen Touristen als Studienhaus des Nobelpreisträgers 'verkauft'!
Congqing ist auf diversen Hügeln gebaut. Es gibt in dieser Stadt kaum Velofahrer. Über die Hügel zu strampeln wäre zu anstrengend. Dafür gibt es die sogenannten ''Stickmen''. Das sind Männer, die mit einem Holzstab ausgerüstet gegen Bezahlung Lasten befördern. Der Stab wird über die Schultern gelegt. Die zu befördernden Güter werden vorne und hinten in Körben an den Stab gehängt. Lasten so zu tragen ist in China weitverbreitet. Das Besondere in Congqing besteht darin, dass solche Lastenträger gegen ein bescheidenes Entgelt beauftragt werden können, Dinge von A nach B zu transportieren.

Wir fahren aus der Grosstadt heraus und finden an Position Nord 29° 36' 13.1'' und Ost 106° 22' 37.8'' einen Platz zum Ausruhen. Für einmal steht Sir James auf dem Gehsteig einer noch nicht befahrenen Strasse.
Fast hätte ich vergessen zu erwähnen: diesen Bericht muss ich wieder auf dem kleinen Toshiba Computer schreiben. Der HP Computer mit dem neuen Ladegerät verweigert das Aufladen. Gemäss Bobo liegt das Problem dieses Mal beim Computer und nicht beim neuen Ladegerät.

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