Reisebericht

Tagesbericht vom 06.11.2010

... und wenn es niemand schreibt, dann mache ich darauf aufmerksam: es war nicht mein Fahrfehler, der Sir James am letzten Montag zum Stillstand und danach für vier Tage in die Dorf-Garagenklinik gebracht hat. Das leichte Streifen des Bodens mit der Unterseite von Sir James hat dem Getriebe höchstens den Rest gegeben. Früher oder später wäre dieses Ereignis so oder so eingetreten! Diese wichtige Erkenntnis ist jetzt noch nicht in die Schweiz übermittelt worden, wohl aber das ganze Malheur. Ich hoffe für mein Seelenheil, dass die Leser, welchen den Bericht vom letzten Montag lesen auch diese wichtige Meldung mitbekommen!
Nach dem Frühstück mit richtigem Brot, ein Genuss, nachdem in China, wenn überhaupt, höchstens Toastbrot erhältlich war,

besuchen wir ein Internetcafé. Kurt Belser, der Chef der Toyota-Garage von Frauenfeld, hat uns für den Notfall bereits die Explosionszeichnung des Getriebes samt den dazugehörenden Teilenummern übermittelt. Es ist sehr beruhigend, in Kurt einen so zuverlässigen Toyota-Experten im Hintergrund zu wissen. Sir James läuft wieder zu unserer vollen Zufriedenheit. Wir hoffen, dass wir die Explosionszeichnung mit den Teilenummern nicht benötigen werden und keine Ersatzteile einfliegen lassen müssen.
Beim Verlassen des Internetcafés stossen wir auf die beiden Velofahrer, Anita und Andreas aus der Schweiz. Mit ihnen hatten wir vor etwas mehr als einer Woche einen Schwatz kurz nach der Chinesischen Grenze. Anita und Andreas haben zwar keine Probleme mit ihren Fahrrädern, dafür mit ihrer Gesundheit. So machen alle Globetrottel ihre, manchmal auch unangenehmen, Erfahrungen. Wir setzen uns zusammen in ein Kaffee und reden über dies und das. Anita gebe ich meine restlichen Teebeutel gegen Erkältung, die ich noch von China her habe.
Wir widerstehen der Versuchung hier ein schmuckes Häuschen zu mieten und „far niente“ zu geniessen. (Dies ist natürlich nur ein Spass und gibt mir die Gelegenheit, das zur Vermietung ausgeschriebene Objekt als Bild dem Bericht anzufügen!)

Wir nehmen die Strasse nordwärts zurück Richtung Luang Namtha um danach wieder südlich Richtung Luang Prabang zu reisen. Dieser Umweg ist nötig, da es dem Mekong entlang keine Strasse gibt. Bereits kurz nach 15:00 Uhr finden wir an Position Nord 20° 33' 22.3'' und Ost 101° 0 ' 33.6 etwas abseits der Hauptsrasse einen uns geeignet erscheinenden Übernachtungsplatz. So früh dran zu sein gibt uns die Gelegenheit den Abend in vollen Zügen zu geniessen und mit Sir James seine Wiederauferstehung zu feiern! Die an uns vorbeiziehenden Kühe samt Begleitfrauen stören uns dabei nicht.

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