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Tagesbericht vom 03.06.2002

Nachdem wir den heutigen Tag überlebt haben, was nicht selbstverständlich ist, wohnen wir wieder, wie die Maharadschas, allerdings eher wie die verstaubten Maharadschas, im Heritage Hotel ‚Pallavi International' in Varanasi, an Position Nord 25° 19' 16.9“ Ost 82° 59' 53“. Wir hoffen, diesen Ort morgen in Richtung Chennai verlassen zu können. Auch dies darf nicht als selbstverständlich angenommen werden, steht doch im Lonely Planet Reiseführer, dass in Varanasi gemäss Vermutungen, alle drei bis vier Monate zwei bis drei Touristen als vermisst gemeldet werden.

Doch der Reihe nach: am Morgen machen wir uns beizeiten auf den Weg nach Allahabad. Dort gäbe es ein Museum der Nehru Dynastie und das Geburtshaus von Indira Ghandi zu besichtigen. Leider ist eine Besichtigung am Montag nicht möglich. Da wir zügig vorankommen, fahren wir gleich weiter nach Varanasi. Auf der ganzen Fahrt treffen wir auf unzählige, schwer verunfallte Lastwagen, Personenwagen und Rikschas. In Namibia haben wir an einem ganzen Tag weniger Autos gesehen als hier Unfallwagen! Auch Sir James muss ständig brüsk abbremsen, neben die Strasse ausweichen, damit er nicht frontal gerammt wird. Aber nicht nur die Fahrt ist gefährlich. Glücklich ohne Schaden in Varanasi angekommen, möchte ich (ich bin heute Beifahrerin) einen Beamten, der auf der anderen Strassenseite steht, nach dem Weg zum Hotel fragen. Fragen ist ein bisschen übertrieben. Vielmehr möchte ich ihm den Zettel zeigen, auf welchen ich mit Grossbuchstaben den Namen des Hotels geschrieben habe. Aber der Verkehr rollt derart nahe an Sir James vorbei, dass ich erst nach einiger Zeit aussteigen kann. Und schon werde ich von einer motorisierten, dreirädrigen Rikscha beinahe erdrückt. Beim Überqueren der Strasse kann ich mich nur durch einen Sprung vor einer herannahenden Klapperkiste retten. Und der Dank für diese Anstrengung? Der Beamte versteht kein Englisch und lesen kann er auch nicht! Die ganze Übung war umsonst. Also bringe ich mich wieder in Sir James in Sicherheit. Der Beamte hält extra für mich mit seinem Schlagstock den Verkehr auf. Wir wühlen uns weiter durch das Chaos dieser Zweimillionenstadt. Zeigen unseren Zettel hier und dort, werden in diese und jene Richtung geschickt. Fast verzweifelt schauen wir uns nach einem Mopedfahrer um. Das war doch schon gestern die Lösung. Doch der angepeilte Mopedfahrer kann kein Englisch und weist mit der Hand in verschiedene Richtungen. Irgendwie verstehen wir, dass wir irgendwo rechts abbiegen sollten. Aber wo? Diese kleine Strasse? Oder ist es die nächste Strasse oder müssen wir bis zur grossen Kreuzung fahren? Wir wünschen uns, dass uns der Mopedfahrer vorfahren und uns so den Weg weisen würde. Aber warum soll er auch? Weiter geht die Irrfahrt. Zum Glück ist es noch Tag. Jedem Polizisten, den wir in der Menschenmasse entdecken, wird der Zettel gezeigt. Wieder und wieder wird versucht, uns den Weg zu erklären. Manchmal sind sich die Beamten sogar über die Richtung einig, die wir einschlagen sollten. Doch wer fuchtelt denn da vorne mit seinen Armen? Unser Mopedfahrer! Er fährt uns geduldig durch die schmalen Gassen vor bis an unser Ziel! Es gibt also auch in dieser Stadt gute Inder!
Geschafft und verschwitzt sitzen wir, wieder einmal als einzige Gäste, im grossen schmuddeligen Esssaal und essen zum x-ten Mal Chicken. Ich esse Continental Chicken, Bobo Chicken à Chinoise. Beides schmeckt gleich, aber nicht schlecht. Den Durst stillen wir mit einem Bier, das uns aus einer Teekanne in Teetassen serviert wird, denn gemäss Anschlag gilt ‚Alcoholic Drinking is Strictly Prohibited'! Varanasi ist nämlich eine der heiligsten Städte für die Hindis und dies verträgt sich anscheinend nicht mit Alkohol, zumindest offiziell!
Die Klimaanlage in unserem Hotelzimmer läuft auf Hochtouren. Hie und da stellt sie ihren Betrieb wegen Stromunterbruch ein. Aber dann haben wir auch kein Licht und es sieht niemand, wie wir schwitzen.

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