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Tagesbericht vom 20.05.2008

Um unsere Lieben zu Hause zu beruhigen, habe ich gestern abend noch mit dem Satellitentelefon meine Mutter angerufen.
Wir fahren los – ohne Frühstück. Bei dieser Hitze haben wir sowieso nur Durst. Zuerst fahren wir einige wenige Kilometer bis nach Shush, um das Grab des alttestamentarischen Propheten Daniel zu besuchen. Doch Touristen, und vor allem solche mit eigenem Auto, scheinen hier nicht erwartet zu werden. Nicht nur gibt es keinen Parkplatz, nein, vielmehr ist die schmale Strasse, welche am Heiligtum vorbeiführt, eine Einbahnstrasse und parkieren ist unmöglich. Daher lassen wir den Besuch dieser Stätte aus. Vom Auto aus erhasche ich kurz einen Blick in die Anlage.
Hundertachzigtausend Kilometer alt ist unser Sir James. Zwischen Shush und Chogha Zanbil an Position 32° 02' 51.6'' und Ost 48° 23' 58.6'' genau 10:00 Uhr ist es soweit. Braver Sir James.
In Chogha Zanbil besuchen wir den Turm von Babel. Nein, das stimmt natürlich nicht: der Turm von Babel wurde vor Tausenden von Jahren in Bagdad erbaut. Wir besuchen sein Pendant, den noch viel besser erhaltenen Stufentempel Chogha Zanbil, von der UNESCO in die Liste für Weltkulturerbe aufgenommen. Er soll um 1250 v. Chr. erbaut worden sein. Der Pyramidenbau, sowie die umliegenden Tempelanlagen und Häuser wurden erst 1920/1930 bei der Suche nach Ölquellen, wieder entdeckt. Der Stufentempel ist erstaunlich gut erhalten. Im Gestein können wir noch Inschriften in einer der ersten, den Wissenschaftlern bekannten Schriften bestaunen. Auf dem Boden sind noch Fussabdrücke auszumachen. Ob diese wirklich aus vorchristlicher Zeit stammen, wie man uns weis machen will?
Die Aussentemperatur ist noch höher als gestern. Das Thermometer steigt bis 44 Grad Celsius! Wir möchten gern nach Shiraz weiter fahren. Wir stellen aber fest, dass es – gemäss unseren Unterlagen – zwischen Ahvaz und Shiraz keine Uebernachtungsmöglichkeit gibt. Für die Strecke Ahvaz Shiraz benötigen wir gemäss unserer Erfahrung in Iran etwa 10 Stunden, vorausgesetzt, es geschieht nichts Unerwartetes. Eine solche Strecke jetzt noch unter die Räder zu nehmen wäre nicht klug. Wir entschieden uns, obwohl es erst 12.30 Uhr ist, heute nur noch die etwa 120 Kilometer nach Ahvaz zu fahren. So können wir morgen die Mammutstrecke nach Shiraz unter die Räder nehmen. Dafür fahren wir jetzt zurück nach Shush. So können wir dort doch noch das Grab von Daniel besuchen. Doch die Autobahn nach Shush ist von der Polizei abgesperrt. Wir fahren daher ohne Umweg nach Ahvaz. Ahvaz war im Irakisch/Iranischen Krieg stark umkämpft. In dieser Gegend liegen die grössten Oelvorkommen Irans. Kein Wunder, wollte Saddam Hussein diese Gegend dem irakischen Staat einverleiben.
In Ahvaz steuern wir das Hotel Ahvaz International Pars Hotel an (Position Nord 31° 19' 31.6'' und Ost 48° 40' 47.7''). Vor der Revolution soll es ein Hotel mit internationalem Standard gewesen sein. Heute zehrt es noch vom damaligen Luxus. In ein paar Jahren dürfte es total heruntergekommen sein, sofern kein Wunder geschieht. Ob man für uns ein Zimmer habe? Nur eine Suite sei noch zu haben. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als „ja“ zu sagen. Wir möchten nicht schon wieder in einem schmuddeligen Zimmer übernachten. Am Empfang werden wir behandelt, als ob wir vom Mond kämen. Der Hotelangestellte kann nicht glauben, dass wir in Iran keine Telefonnummer haben und dass wir weder Angestellte von einer Firma sind, noch dass wir ein Zimmer vorreserviert haben.
Da es noch früh ist machen wir mit Sir James eine kleine Stadtrundfahrt. Viel zu besichtigen gibt es nicht. An einem Strassenstand kaufen wir sechs Büchsen Coca Cola. Per Zufall entdecken wir einen Lebensmittelmarkt. Wir haben ihn dank der herumstehenden Einkaufswagen erkennen können. Ein Angestellter winkt uns in das Geschäft. Wir glauben, der Laden sei geschlossen: Wir können keinen Kunden im Geschäft sehen. Die Beleuchtung ist teilweise ausgeschaltet. „Nein, nein“ versichert man uns, „das Geschäft ist offen. Wir schlendern durch die mit Waren gefüllten Gestelle. Das Angebot entspricht in etwa demjenigen, wie wir es bereits im Südosten der Türkei angetroffen haben. Frischprodukte gibt es – ausser Eier – keine. Wir kaufen: einen Mückenspray und zwei Pfirsichsäfte. Da die Kassiererin zuwenig Kleingeld für das Rückgeld hat, gibt sie uns zwei Kekse dazu. Inflation lässt grüssen.
Im Hotel essen wir zu Nacht. Eine französische und eine koreanische Reisegruppe ist im Speisesaal. Leider hat es keinen Lammkebab und keinen Fischkebab mehr. So bestellt Liseli Güggelikebab und ich wähle den Rindskebab (etwas anderes gibt es ja nicht). Nach dem Essen spazieren wir im Städtchen auf und ab und finden diverse gluschtige Sachen. Aber die sind weniger für uns bestimmt. Am Schluss kommen wir noch an einem Geschäft vorbei, welches Autoteile verkauft. Liseli fragt nach einem Sticker von Iran für Sir James. Der Mann überlegt, grübelt und schenkt uns einen Iransticker. Beide Seiten sind happy. Jetzt können wir schlafen gehen.

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