Reisebericht

Tagesbericht vom 21.05.2008

Heute reisen wir nach Shiraz. In Shiraz soll es etwas kühler sein. Shiraz liegt nicht am Persischen Golf sondern auf 1700 Metern über Meer im Landesinnern. Es wird eine weite Strecke. Etwa 500 Kilometer sind zu fahren. Ausserhalb von Ahvas tanken wir Sir James auf. Er bekommt 100 Liter Diesel zu 0.02 Schweizerfranken den Liter. Die Hotels in Iran sind dafür umso teurer. Sie kosten um die 140 Schweizerfranken pro Nacht. Durch den niedrigen Dieselpreis wird dies aber voll ausgeglichen. Man könnte sagen, der Treibstoff, den man braucht um ein Hotel zu erreichen ist im Hotelpreis inbegriffen.
Auf der Fahrt nach Shiraz fahren wir an den unendlich vielen Ölfeldern entlang. Hier lieg der Reichtum Irans. Von weitem sehen wir die Entfackelungen und die Rauchwolke, die diese bilden. Jetzt weiss ich, wieso die Luft so heiß ist. Quer über die Wüste verlaufen die Pipelines. Nicht eine, sondern unzählige, kreuz und quer, über Stock und Stein. Plötzlich hört die Strasse auf, oder besser gesagt, sie ist mit einer Kette abgesperrt. Der Mann im Wachhäuschen deutet uns an, dass wir umkehren und eine ander Strasse nehmen müssten. Wahrscheinlich wird gerade ein neue Pipeline gebaut. Deshalb ist wohl diese Strasse gesperrt. Wir fahren fünf Kilometer zurück und fragen an der Kreuzung nach dem Weg nach Shiraz. Ein Perser, der hier Arzt ist und in Wien studiert hat ist froh, dass er wieder einmal deutsch sprechen kann. Denn hier scheint kein Tourist je vorbeizukommen. Darum sind die Wegweiser auch nur in dieser komischen Schrift, die von rechts nach links zu lesen ist, angeschrieben. Er erklärt uns, dass dies der richtige Weg sei, dass wir aber in etwa einer halben Stunde erneut nach dem Weg nach Shiraz fragen sollten. Dann fügt er noch bei, wir sollten vorsichtig fahren, hier sei es gefährlich. Liseli spitzt sofort ihre Ohren „gefährlich“? Schon läuten bei ihr die Alarmglocken. Aber der Arzt beruhigt sie: wir sollten nicht schneller als 100 Kilometer pro Stunde fahren, denn es gäbe im Iran sehr viele Unfälle beim Autofahren.
Wir erreichen Besbesan ohne weitere Zwischenfälle. Wer vielleicht diesen Ort auf der Landkarte sucht, findet ihn nicht unbedingt. Die Namensgebung hier ist eine Katastrophe. Ich glaube, jeder Ort hat etwa fünf verschiedene, ähnlich klingende Namen. Es ist ein wahres Namenslabyrinth.
Wir verlassen die Ölfelder und und kommen in eine fruchtbare Hochebene auf 1000 Metern über Meer. Überall wird die Ernte mit mehr oder weniger modernen Maschinen eingebracht. Die Kornfelder sind - wie in Russland – unendlich gross.
Weiter geht die Fahrt über einen Pass von 2200 Metern über Meer auf eine weitere Hochebene vor Shiraz auf 2000 Metern über Meer. Einfach schön.
In Shiraz finden wir auf Anhieb im Hotel Homa, das zur Iran Air gehört, ein Zimmer (Position Nord 29° 37' 57.2'' und Ost 52° 32' 31''). Wir buchen gleich für zwei Nächte. Morgen möchten wir Persepolis besuchen. Eine Weiterreise gleichentags möchten wir nicht machen. Endlich haben wir wieder eine Unterkunft mit westlichen Standard erreicht. Weg sind die schmuddeligen Hotelzimmer zu übersetzten Preisen.
Hoffentlich ist auch das Essen gut.

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