Reisebericht

Tagesbericht vom 15.06.2008

Der Bungalow gestern war uns zu einem kleinen Aufpreis zur Verfügung gestellt worden. Dies, weil ich bei der Ankunft fragte, ob es WC und Duschen hätte. Da zu dem Stück Irgendetwas, das sich Camping nennt, weder WC noch Duschen gehören, gab uns der Empfangsangestellte kurzerhand den Schlüssel zu einem Bungalow. Ich bin froh, musste ich nicht in einem dieser Hüttchen schlafen. Beim Benutzen des WC und der Dusche in diesem Bungalow öffnete ich meinen Augen nur so weit wie unbedingt notwendig. Ich wollte nur so wenig wie möglich von den herumliegenden toten Käfern, den herumkriechenden Schnecken sehen!
Wir fahren zuerst ein Stück Autobahn. Diese holprige Strasse darf sich so nennen, da sie über richtungsgetrennte Fahrbahnen verfügt. Danach geht es auf meist schlecht geteerten Landstrassen weiter.
Bulgarien sieht in Vielem Russland und der ehemaligen Sowjetunion ähnlich. Dies nicht nur, weil in Bulgarien die Kyrillische Schrift verwendet wird und die Sprache dem Russischen sehr ähnlich ist. (Wir sind froh, auf unsere bescheidenen Russischkenntnisse zurück greifen zu können.) Viele Industriebauten sind halb zerfallen und rotten vor sich hin. Dazwischen stehen auch wieder moderne Industriegebäude, meist von international bekannten Firmen. Aehnliches kann von den Verkehrsteilnehmern gesagt werden. Da gibt es den Bauer mit seinem Pferdeeinspann, den, durchgerosteten PW Lada und den blau/weiss gefärbten Kasa-Lastwagen, neben dem Smart, dem neusten BMW Geländewagen oder Scania Lastwagen. In Bulgarien sind die Gegensätze gross. Da haben wir – was uns erstaunt – die Türkei als neuzeitlicher empfunden.
Also: wir fahren auf Landstrassen zum Rila Monastery. Wie könnte es anders sein: es handelt sich dabei um eine World Heritage Site. Das Koster wurde 927 gebaut. 1833 zerstörte ein Feuer fast die ganze Anlage. Doch das Kloster wurde kurz danach wieder vollständig aufgebaut. Es verfügt über etwa 300 Mönchszellen, viele Nebenräume, wie Küche, Vorratskammern usw. Zur Anlage gehört auch die Nativity Church, die grösste Klosterkirche Bulgariens. Das Koster gehört heute noch zu einer der heiligsten Stätte Bulgariens. Entsprechen gross ist am heutigen Sonntag der Besucherandrang. Inder gegenüberliegenden Bäckerei verkaufen sie gerade frisches Gebäck. Lieseli steht für eine viertel Stunde an, um ein super Klosterbrot zu kaufen.
Nicht weit entfernt von dieser Sehenswürdigkeit finden wir den Bor Camping (Position Nord 42° 08' 27.9'' und Ost 23° 21' 19''), der im Reiseführer allerdings noch „Zodiak Camping“ heisst. Die Anlage ist okay. Unsere Erwartungen an bulgarische Campingplätze sind auch nicht mehr gross. Und geduscht haben wir bereits gestern. So kommen wir mit der Stehtoilette schon zu Recht.
Ich weiss nicht wieso Liseli immer nur vom der Dusche und der Toilette berichten muss. Ich finde den Campingplatz super. Das geschnetzelte Hühnerfleisch an Kurkuma-Sauce schmeckt prima. Das Klosterbrot dazu ist super.

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