Tagesbericht vom 14.05.2008
Das ist der fehlende Tag in unserem Bordtagebuch. Diesen Eintrag hole ich heute, Freitag den 16. Mai nach. In Ordnung?
Die Nacht vom Dienstag auf Mittwoch war alles andere als ruhig. Das Imbissrestaurant wird von einem Türken geführt, der acht Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Und dort hat er viel gelernt. Nicht nur, dass die vielen Busreisenden und Lastwagenfahrer, die hier Rast machen, ihm für die Benutzung der Toilette etwas bezahlen müssen. Nein, jedes Mal, wenn ein Reisebus oder ein anderes Gefährt mit Reisenden bei ihm Halt macht, ertönt aus Lautsprechern dröhnend eine Reklamedurchsage! Unser Schlaf wird so die ganze Nacht durch Lärm unterbrochen. Mir geht es am Morgen zum Glück viel besser. Die unangenehmen Magenkrämpfe mit Durchfall sind wie weggeblasen; Antibiotika sei Dank. Unausgeruht fahren wir über mehrere kleinere Pässe, die uns bis auf 2250 Meter ü.M. bringen, Richtung Van. Van liegt am wunderschönen, türkisfarbenen Vansee. Er ist etwa zehn Mal so gross wie der Bodensee, touristisch aber wenig erschlossen. Dies ist teilweise auch verständlich, bewegen wir uns doch immer auf einer Höhe von plus minus 1700 Meter über Meer. Aber, und das erstaunt, es gibt mehrer Plätze, die mit 'Camping' beschildert sind. Wir entschliessen uns für den Aktamar Camping (Position Nord 38° 18' 31.8'' und Ost 43° 02' 28.3'', der im Lonely Planet beschrieben wird (allerdings mit falscher Wegbeschreibung). Der 'Camping' mit Restaurant liegt direkt gegenüber der Anlagestelle für die Boote, die Interessierte (uns nicht) auf die kleine Insel Aktamar bringen. Auf der Insel gäbe es eine uralte Kirche zu bestaunen. Zuerst decken wir uns noch in der Migros in Van noch mit den nötigsten Lebensmitteln ein. Auch dem Carrefour Express in Van statten wir einen Besuch ab. Dort gibt es aber nichts zu kaufen, was wir nicht schon im Migros hätten kaufen können.
Noch eine Bemerkung zur Fahrt in dieser hauptsächlich von Kurden bewohnten Gegend. Wir fühlen uns absolut sicher. Zwar ist das Militär an allen strategischen Punkten präsent und führt auch Autos- und Personenkontrollen durch. Wir als Ausländer werden aber immer freundlich durchgewunken.