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Tagesbericht vom 10.11.2010

Alles hat ein Ende. So auch unser Kurzferienaufenthalt in Luang Prabang. Ich bekomme das unweigerlich zu spüren. Bobo steht bereits um 07:00 Uhr frisch geduscht zum Aufbruch bereit. Noch vor dem Frühstück gehen wir auf den lokalen Frischmarkt in einer Seitenstrasse zum Einkauf. Die meiste Ware liegt fein säuberlich geordnet auf einer Unterlage am Boden. Ein Augenschmaus.

Am Fleischstand erspäht Bobo ein Filet vom Rind. Der Verkäufer lächelt Bobo an als ob er sagen wollte: „Ah, da kauft jemand, der sich beim Fleisch auskennt.“ Recht hat er.
Wir lassen uns das Frühstück auf der dem Mekong zugewandten Terrasse des Hotels schmecken. Die Verabredung mit dem Hotelmitbesitzer klappt. Um 9:00 Uhr fährt er vor Sir James auf seinem frisch geflickten Motorrad zum Sitz „unserer“ Haftpflichtversicherung „Toko“. Er möchte uns dabei behilflich sein, dass wir von der Versicherung die ihm bereits ausbezahlte Schadenssumme zurückerhalten. Aber so einfach wie er uns das gestern noch geschildert hat geht das nicht. Es wird gefragt, fotografiert, diskutiert, fotokopiert, ein Rapport erstellt. Das Geld würden wir in zwei Tagen erhalten! Die Niederlassung selbst habe keine Kompetenz für Auszahlungen, auch noch so kleiner Beträge. Dumm dabei ist, dass wir heute weiterfahren. Daher wird der ganze „Schadenfall“ hier fertig bearbeitet und danach nach Ventiane übermittelt. Dort, so wird uns versichert, würde uns das Geld problemlos ausbezahlt. Ich meine, wenn uns das von einer Versicherung zugesichert wird, wird das schon klappen ...

Noch können wir Luang Prabang nicht verlassen. Wir besuchen das heute geöffnete Nationalmuseums im ehemaligen Königspalast und den auf dem gleichen Areal befindlichen Tempel. Das Betreten des Königspalastes ist nur ohne Schuhe erlaubt. Zudem ist fotografieren im Innern verboten. So macht es Bobo keinen Spass. Er streikt und besucht und fotografiert den Tempel. Seit gestern ist er der Fotoexperte für Tempel!

Ich erkunde im Eilzugstempo den Königspalast. Der Thronsaal ist – wie nicht anders zu erwarten – prunkvoll. 1959 liess der letzte König diesen Saal erneuern. Auskosten konnte er diesen nicht. Bis zu seiner Abdankung 1979 kam es wegen der verschiedenen Kriege und Wirren zu keiner Zeremonie der Thronbesteigung. Genossen hat er wohl die Ausfahrten mit seinen Luxusautos. Dazu gehören drei von dem Amerikanern geschenkte Luxuslimousinen, ein Toyota Jeep, überreicht von Japan, sowie ein Citroen, heute alles wertvolle Oltdtimers. Bobo fotografiert, verbotenerweise, bevor ihn die Wächterin daran hindert.

Wir sind zufrieden mit unserem Toyota Landcruiser, alias Sir James, mit dem wir gegen Mittag bei der Fahrt Richtung Ventiane in Kèchoulou seinen 236'000-sten gefahrenen Kilometer feiern. Die Gegend kommt uns vertraut vor: hügelig, stark bewaldet, hie und da säumt ein bescheidenes Bergdorf die geteerte Strasse.

Gegen Abend suchen wir einen Standplatz. Direkt neben der Strasse möchten wir nicht nächtigen und sonst finden wir keine Möglichkeit. Doch wie immer, an Position Nord 19° 29' 26.7'' und Ost 102° 38' 19.3'' zweigt eine Fahrspur von der Strasse ab, die nach wenigen Metern als Fusspfad weiterführt. Vom nahen Hügel beobachtet uns ein Mann. Ich versuche ihm mit Zeichen verständlich zu machen, dass wir hier im Auto schlafen möchten. Er winkt. Ich deute das als sein Einverständnis. Während Bobo draussen das Essen vorbereitet, schreibe ich im Auto an diesem Bericht ... Aber was soll denn das? Zwei mit Gewehren bewaffnete, junge Männer kommen auf uns zu. „Sabaidii“ (was soviel heisst wie „guten Tag“), sage ich. Einer der Männer antwortet mit ernster Mine aber nicht unfreundlich: „Go home!“ Wir sehen ihn fragend an. Er gestikuliert mit dem Gewehr, hebt es an seine Schläfe, macht „bum bum“ und schliesst die Augen, als ob er erschossen würde. Danach fügt er nochmals an: „Go home!“ Wir verstehen: er möchte uns erklären, wir sollten hier verschwinden, sonst könnte es in der Nacht gefährlich werden. Angst haben wir keine. Trotzdem verlassen wir unter Beobachtung der beiden Jungs den Platz. Erleichtert sagt der eine als wir wegfahren: „Thank you“. Wir fahren zehn Kilometer bis zum nächsten Hüttendorf. Am Dorfende, nun direkt an der Strasse, an Position Nord 19° 28' 9.8'' und Ost 102° 40' 35.1'' auf 1000 müm schlagen wir das Hubdach erneut auf und nehmen das bereits am ersten Standplatz gekochte Essen ein. Die Einheimischen betrachten uns und Sir James von allen Seiten. Sie zeigen sich mit unserem Vorhaben einverstanden. Das bereits vor einer halben Stunde gekochte Essen nehmen wir nun, da es draussen dunkel ist, im Bauch von Sir James ein und hoffen auf einen ungestörten Schlaf.

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