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Tagesbericht vom 30.10.2002

Ich erkundige mich im Reisebüro, welches sich im Hotel befindet, erneut über die Sicherheitslage. Denn die Strecke, die wir heute befahren wollen, wird von offizieller Schweizer Seite als gefährlich bezeichnet (Überfälle). Doch ich werde beruhigt, die Ruta 186 im Landesinneren sei zur Zeit stark befahren, da die alternative Ruta 180 entlang dem Golf von Mexiko stark unter dem letzten Hurrikan glitten hätte.
Wir machen uns auf den Weg. Schon nach wenigen Kilometern hört die Autobahn auf. Weiter geht es auf einer eher schmalen Überlandstrasse. Die Strasse ist tatsächlich sehr stark befahren. Besonders viele Lastwagen sind unterwegs. Einiges erinnert uns an Indien: die sattgrüne Gegend, die gefährliche Fahrweise, das Leben neben der Strasse, das feucht-warme Klima. Nur war in Indien alles noch etwas intensiver.

Nach dreistündiger Fahrt treffen wir in Palenque ein. Wir besuchen die im tropischen Regenwald ausgegrabenen Mayaruinen. Glücklicherweise finden wir einen offiziellen Führer, der Deutsch und Englisch spricht. Als er merkt, dass wir das englisch Gesprochene auch verstehen, bleibt er bei dieser Sprache. Es ist hochinteressant. Da wir Schweizer sind erwähnt er mehrmals den Hauptsponsor für die Ausgrabungen: Nestlé. X-mal erwähnt er auch, dass wir alles Geschriebene über die Maya vergessen sollen. Die Maya waren ein hochentwickeltes Volk und hatten Handelsbeziehungen mit Ägypten, Mesopotamien und China. Er zeigt uns chinesische Drachenköpfe, Darstellungen von Menschen mit ägyptischen Kleidern, den Gott mit dem Vogelsgesicht: Anubis, usw.. Einige Tempel beherbergen, wie in Aegypten, die Leichen verstorbener Herrscher. Im Innern ist ein Gang mit zwei Ecken: das Aufwachsen, das Leben und das Ableben ist die Bedeutung der drei Strecken.
Palenque ist der neue Namen der Stadt. Ursprünglich trug sie einen Namen mit der Bedeutung ‚Regenstadt'. Die feuchte Luft des mexikanischen Golfes kühlt sich an den nahen Bergen ab und bringt jeden Tag Regen. Diese warme und nasse Klima sorgt dafür, dass die Pflanzen sehr schnell wachsen. Ein vier jähriger Baum ist ca. acht Meter hoch und hat einen Stamm mit etwa 20 bis 30 Zentimeter Durchmesser! Dieses starke Wachstum hat die Tempel der Maya überwuchert, so dass sie unter einer dicken Humusschicht liegen. Wir fragen unseren Führer über den Grund, wieso diese Stätten verlassen wurden? Er meint ein Meteorit sei eingeschlagen. Bei den Ausgrabungen habe man viele Leichen auf offenem Feld gefunden. Wie dem auch sei, irgend ein Naturereignis muss stattgefunden haben, denn alle Stätten, die wir bis jetzt besucht haben, starben im Zeitraum 900 bis 1000 nach Christi Geburt aus.

Die Mär, dass die Mayas kein Eisen oder das Rad nicht gekannt hätten, sollen wir auch vergessen, meint unser Führer. Als Beweis zeigt er uns die graden Steinkanten an den Treppen: ohne metallene Sägen wäre dies nie machbar gewesen, meint er. Die Stufen sind 1500 Jahre alt und immer noch kantig. Wie die Ägypter, haben die Mayas Monolyten aus einem acht Kilometer weit entfernten Steinbruch in die Stadt transportiert: ohne Rollen oder Räder, wäre dies nicht machbar gewesen. Kreisrunde Ornamente in den Darstellungen an den Wänden weisen ebenfalls darauf hin, dass das Rad bekannt war.
Palenque ist der Zahl ‚Sieben' gewidmet (zwei Augen-, zwei Nasen-, zwei Ohrenlöcher und der Mund). Das Parlament zählte sieben Sitze. Jeweils sieben Treppenstufen führen von einem Tempelabsatz in den anderen. Sieben Bauten im neun Felder zählenden Quadrat bilden einen Hof. Usw. Andere Städte der Mayas sind anderen Zahlen gewidmet.
Die Stadt war gross. Ein ganz kleiner Teil ist ausgegraben, etwa 20 bis 30 Tempel. Mittels infrarot Luftaufnahmen sind über 1000 Gebäude im Dschungel ausgemacht worden. Und Palenque ist nicht die einzige Stadt. Im Dschungel zwischen Mexiko, Belize und Guatemala wimmelt es nur so von alten Städten.
Auf dem Parkplatz vor dem Museum treffen wir auf einen Ducati Fiat mit italienischem Kennzeichen. Als sich der Fahrer dem Fahrzeug nähert, spreche ich ihn an. Er ist Italiener und ist auf einer von verschiedenen Firmen gesponserten Tour (warum haben wir keinen Sponsor gefunden?) von Halifax via Alaska bis nach Argentinien. Er ist der Meinung, dass die Fahrt durch die mittelamerikanischen Länder problemlos sei. Nur Kolumbien wird er umschiffen. Sogar die dortige Polizei lehnt es ab, einen Begeleitschutz zu bieten. Der Polizei ist das auch zu gefährlich. Sollen wir also doch noch bis nach Panama fahren? Langsam gewöhnen wir uns wieder an das Reisen in einem weniger entwickelten Land. Angenehm finde ich natürlich, dass wir die Nächte jeweils in einem mehr oder weniger guten Hotel verbringen. Um im Sir James zu übernachten ist uns momentan die Luftfeuchtigkeit zu gross.

Bei der Rückfahrt in die Stadt machen wir einen Halt bei einer automechanischen Werkstätte. Dieses Unternehmen wird in den Reiseunterlagen, die wir von der Versicherungsgesellschaft in Laredo erhalten haben, empfohlen. Der Inhaber der Garage spricht etwas Englisch und Französisch. So kann ihm Bobo erklären, dass die Pumpe, die das Dieselöl vom hinteren Tank in den vorderen pumpt, verstopft ist. Kein Problem. Ein Arbeiter legt sich unter das Auto und baut die Pumpe aus. Nach einer Viertelstunde ist er wieder da mit einer neuen Pumpe, die er gleich einbaut. Zur Feier des Tages – schliesslich ist Sir James gestern 77'000 Kilometer alt geworden – lassen wir Sir James noch schmieren und ... waschen. Seit Mauretanien ist es das erste Mal, dass Sir James richtig gewaschen wird. In all den Toyota Garagen, in denen wir in Amerika und Kanada waren, war es nicht möglich, Sir James waschen zulassen, und in Guadalajara wollten wir nicht warten. Und nun strahlt Sir James wieder wie neu!
Im Hotel angelangt erleben wir ein Dschungelgewitter. Es blitz und donnert, wie in der Zentralschweiz. Innerhalb von wenigen Minuten fallen Hunderte von Litern Wasser vom Himmel. Und während Sir James an Position Nord 17° 30' 57“ und West 91° 50' 38.6“ auf uns wartet, und vom Regen nochmals gewaschen wird, geniessen wir die Dusche, das Nachtessen und den Schlaf. Hoffentlich erkennen die vom Hotel mich wieder: meine Haare sind über Nacht so kurz geworden. Liseli hat ihren Traumberuf ‚Haare schneiden' wieder einmal ausgeübt.

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