Reisebericht

Tagesbericht vom 18.05.2004

Die Wäsche ist gewaschen, die Unordnung mehr oder weniger beseitigt, der Eisschrank abgetaut. Warum diese plötzliche Eile? Wir selbst können es kaum glauben. Morgen fahren wir los, mit dem russischen Visum im Pass! Heute morgen um 9 Uhr klingelte mein Handy. Eine Botschaftsangestellte teilte uns mit, die Originaleinladungen aus Moskau seien eingetroffen. Wir könnten die Visa abholen und dies, obwohl Dienstags eigentlich keine Öffnungszeiten für das Publikum seien. Jeh! Entfährt es mir – wir fahren nach Vladivostok! Aber zuerst fahren wir erneut nach Bern auf die russische Botschaft. Und schon werden wir wieder enttäuscht. Nein, teilt man uns mit, auf der Einladung stehe nicht, dass wir mit dem Auto unterwegs seien, daher könnten sie das Auto auch nicht im Pass eintragen. Wir möchten Sir James aber im Pass vermerkt haben, damit wir an der russischen Grenze keine Kaution für die temporäre Einfuhr für Sir James hinterlegen müssen oder sonstige Schwierigkeiten wegen der Einreise mit dem Privatauto bekommen. Die Botschaft sei für einen solchen Eintrag ohne ausdrückliche Erwähnung in der Einladung nicht befugt, wir müssten in diesem Fall eine neue Einladung beantragen, meinen sie. Das darf doch nicht wahr sein, denken wir. Aber so schnell geben wir nicht auf. Wir telefonieren mit Herrn L., der sich ebenfalls um die Beschaffung unserer Visa gekümmert hatte. Er kann es ebenfalls nicht fassen, dass es nun erneut Schwierigkeiten gibt. Nun laufen die Telefondrähte heiss. Herr L. telefoniert mit dem russischen Konsul. Darauf ruft dieser (anscheinend) das russische Aussenministerium an. Und siehe da, die Botschaft erhält ausnahmsweise, und wirklich nur als grosse Ausnahme, die Ermächtigung, Sir James in unsere Visa einzutragen, obwohl Sir James als Reisebegleiter in der offiziellen Einladung nicht vermerkt ist. Nach zwei Stunden warten und diskutieren erhalten wir die Pässe mit den richtigen Visa. Ich bedanke mich auf russisch sehr herzlich (für etwas habe ich einen Crashkurs in russisch gemacht) Die Angestellten strahlen überglücklich, wir auch. Nun steht unserer morgigen Abfahrt nichts mehr im Weg.

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