Tagesbericht vom 25.06.2004
In der Nacht wird es zum Glück etwas kühler. Aber schon am Morgen ist es bereits wieder fast 30 Grad Celsius warm. Und während wir unterwegs sind, wird es noch heisser. Das hält uns aber nicht davon ab, der Stadt Saratov einen Besuch abzustatten. Yuri Gagarin, der erste Mann im Weltraum (1961) lebte und studierte in dieser Stadt. Das Denkmal zu seinen Ehren steht heute fast unbeachtet und etwas verlassen am Ufer der Wolga.
Auf unserer Fahrt durch die 900'000 Einwohner zählende Stadt stossen wir fast zufällig auf eine alte Markthalle. Da müssen wir natürlich unbedingt hinein. Und es lohnt sich. Nicht nur, weil wir wieder einmal Fleisch kaufen können, sondern auch wegen der ganzen Atmosphäre. Unter der Halle muss man sich ein fensterloses zum Teil gemauertes, zum Teil mit Blech gebautes, sehr hohes und grosses Gebäude vorstellen. Die Dimension dürfte einer mittleren Züspahalle entsprechen. In dieser Markthalle haben alle Anbieter ihre kleinen Marktstände, an denen sie nebst Frischwaren auch Drogerieartikel, Haushaltartikel, CDs und so weiter und so fort, anbieten. Da die Halle keine Fenster hat und sehr hoch ist, ist die Luft auch im Hochsommer angenehm. Und wir vermuten, dass es auch im Winter auf diesem Markt nicht allzu kalt wird.
Die Orientierung aus der Stadt ist gar nicht so schwer, auch wenn wir keine Detailkarte mehr haben. Wir müssen jetzt einfach mehr auf die offizielle Beschilderung am Strassenrand achten. Da wir zu Zweit sind, gelingt uns das. Bobo schaut auf den chaotischen Verkehr (vor allem in der Stadt) und die immensen Löcher im Strassenbelag, ich entziffere die selbstverständlich in kyrillische Schrift geschriebenen Wegweiser. So finden wir aus der Stadt heraus an unseren heutigen Standplatz an Position Nord 52° 1' 39“ und Ost 46° 43' 42.1“. Wir legen uns etwas früher schlafen, haben wir doch unsere Uhr erneut um eine Stunde vorstellen müssen. (Wir haben jetzt MEZ +3.) (Wäre das bereits in Astrachan nötig gewesen – wir wissen es nicht).
Etwas habe ich noch fast vergessen zu berichten. Wir alle wissen, dass viele Occasionswagen aus dem Westen ihren Weg nach Osten finden. Immer wieder sehen wir solche Autos, manchmal sogar rechtsgesteuerte. Für unsere Freunde aus dem Rorschacherberg möchten wir an dieser Stelle speziell erwähnen, dass wir heute, zwischen Saratov und Wolgograd einen Lastwagen von der Firma Reich, Rohrschacherberg, erblickt haben, natürlich mit russischem Kennzeichen!