Reisebericht

Tagesbericht vom 05.09.2004

Wir konnten tatsächlich ungestört schlafen. So ein Vorkommnis wie gestern Abend mit dem Russen, der uns einladen und mit uns Vodka trinken wollte und so weiter ... ist unangenehm. In einem solchen Moment wäre es von Vorteil, wenn wir besser Russisch könnten. Der Mann meinte es bestimmt nicht schlecht. Nur hatte er bereits vor dem Besuch bei uns zu tief ins Vodkaglas geguckt.
Wir stehen frühzeitig auf und verlassen den Schlafplatz, bevor die Bauern aufs Feld kommen um zu arbeiten. Gegen 11:00 Uhr sind wir bereits in Abakan. Hier endet geographisch unsere Rundreise, die uns in die Staaten Tuva und Khakassia geführt hat. Den Weg zurück nach Krasnojarsk, den wir bereits auf der Fahrt nach Abakan zurückgelegt haben, steht uns noch bevor. Der Abstecher nahe an die mongolische Grenze hat sich gelohnt. Die Natur in dieser Gegend ist sehr beeindruckend.
In Abakan kennen wir uns schon bestens aus und können daher unsere Einkäufe schnell erledigen. Danach gehen wir ins Internetkaffee um unseren Reisebericht an unseren Webmaster weiterzuleiten. Ich freue mich riesig über die mir gesandten Mails zum Geburtstag. So komme ich dazu, nochmals etwas Geburtstag zu feiern. Und schon macht Sir James wieder einmal auf sich aufmerksam. Sein linker, hinterer Pneu hat bedenklich wenig Luft. Wir wechseln das Rad und fahren zur Stadt hinaus. Nach nur wenigen Kilometern treffen wir in Snamentka auf eine Schinomontage. Der Besitzer hat mit dem Sprengringfelgen seine liebe Mühe. Aber nach einigem Fluchen ist auch dieser Pneu geflickt. Und weil Sir James bereits 130'000 Kilometer auf dem Buckel hat ist die Räderrotation fällig. Das heisst: Die Ersatzräder werden vorne montiert und die vorderen Räder werden zu Hinterräder und die Hinterräder sind nun die Ersatzräder. Kapiert? Natürlich geht der Wechsel nicht automatisch. Sondern Bobo und ich wechseln nacheinander ein Rad nach dem anderen aus, während der Mechaniker die Pneus mittels einer Maschine älteren Datums ausbalanciert. Der ganze Vorgang dauert etwa zwei Stunden und kostet uns einige Schweisstropfen. Da soll noch jemand behaupten, wir seien in den Ferien.
Nun erholen wir uns an Position Nord 55° 4' 57.8“ und Ost 91° 4' 48.1“ am Rande eines riesigen Feldes.

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