Reisebericht

Tagesbericht vom 12.09.2004

Gut, dass wir die Uhren wiederum eine Stunde näher zu Europa stellen dürfen. Dies gibt uns eine Stunde mehr, um am Sonntag morgen auszuschlafen. Auch die Kühe freuen sich. Sie müssen uns nicht wecken.

Nach einer kurzen Fahrt sind wir in Tjumen, der Hauptstadt des gleichnamigen Erdölstaates von Russland. Wir besuchen den Markt, obwohl wir nichts dringend benötigen. Vor der Markthalle stehen drei Frauen, die Einkaufstaschen verkaufen.

Die zweistöckige Markthalle erlaubt uns endlich einmal eine Foto vom Innenleben aufzunehmen. Wir kaufen Tomaten, Gurken und Eier. Damit ist unser Bedarf an Essenswaren gedeckt.

Den in Lonely Planet erwähnte Buchladen an der Uliza Respubliki finden wir auch. Das Geschäft führt jedoch keine Karten mehr. Wir müssen uns weiterhin mit den bereits an Bord befindlichen Karten begnügen. Dies spielt keine grosse Rolle, da es in Russland nur die Verbindungsstrassen zwischen den Städten gibt. Trotzdem ist es angenehm ein bisschen mehr Details über das Links und Rechts der Strasse zu haben.
Bei Sonnenschein verlassen wir Tjumen und fahren nach Yekaterinburg im Staate Sverdlovsk. Vor Yekaterinburg gibt es den täglichen Halt an Position Nord 56° 52' 0.0“ und Ost 61° 41' 26.0“.
Auf dem Weg zu unsere nächtlichen Rast erleben wir noch etwas sonderbares. Wir fahren auf der Strasse mit zirka 80 Stundenkilometer. Plötzlich sehen wir etwas auf der Strasse liegen, das wie ein Bündel Wäsche aussieht. Liseli bremst ab und sieht plötzlich, dass dieses Bündel lebt. Neben dem Bündel sehe ich noch drei andere Bündel am Strassenrand. Wir fahren daran vorbei, wie jedes andere russische Fahrzeug. Es waren drei Junge, die wahrscheinlich stockbesoffen auf der Strasse und am Strassenrand lagen und schliefen. Kein Mensch in Russland scheint sich um solche Situationen zu kümmern. Alle fahren daran vorbei.

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