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Tagesbericht vom 12.12.2010

Der Sound eines sms weckt mich. Es ist 05:30 Uhr. Meine Mutter aus St. Gallen wünscht uns einen guten Heimflug. Sie gehe jetzt schlafen. In der Schweiz haben sie jetzt 23:30 Uhr. Um 06:00 Uhr stehen wir auf. Wir bedienen uns einmal mehr als einzige Gäste am Frühstücksbuffet. So essen mag ich nicht richtig. Innerlich bin ich etwas nervös. Wie wird das Leben nach sieben Monaten Globetrottersein zu Hause verlaufen? Nach unserer letzten Reise von 2008 hat mich ein Stimmungstief ergriffen. Das soll mir jetzt nicht mehr passieren. Ich habe mir verschieden Beschäftigungen vorgenommen: Ich möchte weiter Chinesisch lernen. Dann werde ich meine Musikstunden für das Schwyzerörgeli und neu mit der Mundharmonika wieder aufnehmen. Das bedeutet zugleich auch üben und nochmals üben. Weiter müssen die auf der Reise gemachten Fotos bearbeitet und die Tagesberichte redigiert werden. Und dann habe ich sonst noch Ideen, die ich nicht ausplaudern möchte. Ich sollte genügend beschäftig sein um nicht ins Grübeln zu geraten. Ich freue mich auf das „normale“ Leben, wenn ich auch nicht weiss, wann es uns wieder in die Ferne zieht. Zuerst allerdings müssten wir einen Sir James II. anschaffen …
Die Rückgabe des Mietautos klappt besser als erwartet. Ein Angestellter der Vermieterfirma erwartet uns bei der Vorfahrt für Abfliegende. Schwierigkeiten gibt es beim Einchecken: Unsere beiden „Koffer-Kisten“ wiegen zusammen vierzig Kilos. Das ist im grünen Bereich. Zwanzig Kilos sind Freigepäck. Nun kommen aber noch unsere beiden Golfbags dazu. Die Waage zeigt ein Gesamtgewicht von fünfundsechzig Kilos an. Der Schalterbeamte schaut erschrocken drein und sagt fast etwas irritiert, wir müssten für fünfundzwanzig Kilos Übergewicht bezahlen! Ich will gar nicht wissen, wie viel uns das kosten würde. Vielmehr entgegne ich ihm, dass gemäss Internetseite der „edelweiss air“ Sportgeräte, wie Golfbags, welche Übergewicht ergäben, mit höchstens CHF 90.- in Rechnung gestellt werden könnten. Klugerweise habe ich das gestern im Internet nachgeschaut! Die Aufregung hinter dem Schalter und auch die Warteschlange hinter uns wird grösser. Weiteres Bodenpersonal kommt hinzu und diskutiert. Eine Angestellte meint, anstelle der CHF 90.- berechne sie uns nur CHF 70.-. Okay, mit dieser Summe können wir leben. Doch die interne Diskussion geht weiter. Es stellt sich heraus, dass das Übergewicht doch mit CHF 90.- entschädigt werden muss. Die CHF 70.- hat die Angestellte einer nicht mehr gültigen Liste entnommen. Okay, auch damit sind wir einverstanden. Wir rechnen und strecken der Dame 2'700 Bath hin, was CHF 90.- entspricht. Sie nimmt den Taschenrechner hervor und rechnet und rechnet und die Warteschlange hinter uns wird nochmals länger. Nach langer Rechnerei kommt sie auf 3'500 Bath. Wir erklären ihr, dass das unmöglich stimmen könne. Sie rechnet wieder nach und kommt zwar auf eine andere Summe, auf 3'250 Bath. Da auch diese Summe nicht richtig ist einigen wir uns mit ihr darauf, in Schweizerfranken zu bezahlen. Ich habe noch ein Hunderternötli über die Zeit gerettet. Die Angestellte nimmt die Note entgegen. Sie will mit dieser zur Bank gehen um sie in Bath zu wechseln! Das wollen wir aber nicht, haben wir doch selbst genügend Bath zur Bezahlung. Wir überzeugen sie mit unserer Rechnung: Wir geben ihr die Einhunderternote und sie gibt uns 300 Bath heraus (300 Bath entsprechen CHF 10.-). Was in der Hitze des Gefechts niemand bemerkt: eigentlich hätte man uns für jeden Golfbag CHF 90.- verlangen können!
Die Zeit bis zum Boarden verbringen wir mit Einkaufen: Verpflegung und Lesestoff für den zwölfstündigen Flug. Das Flugzeug der „edelweiss air“ hebt pünktlich ab. Wir verabschieden uns mental von Thailand, vom Meer, der Wärme und den zahlreichen Tempeln.
An Bord werden wir bestens verpflegt. Vorrat anzulegen wäre nicht nötig gewesen.
Zwanzig Minuten früher als geplant landen wir in Zürich Kloten. Eigentlich erwarten wir kein Empfangskomitee. Trotzdem steigt die Spannung. Und siehe da, meine Mutter erwartet uns mit einem Bund Rosen. Im Flughafen kaufen wir Lebensmittel ein. So kann Bobo zu Hause endlich wieder einmal etwas Feines kochen. In der Eile, einen Zug nach Uzwil noch zu erreichen, fahren wir mit der Rolltreppe zum falschen Gleis!Wir müssen eine halbe Stunde auf den nächsten warten. Wir nehmen es gelassen. Wir treffen noch früh genug in unserem kalten Haus ein. Bobo hat nämlich vor unserer Abreise die Heizung auf 16 Grad eingestellt. Schliesslich brauchen Motten und Spinnen nicht wärmer, dachten wir. In Uzwil auf dem Bahnhof angekommen, schleppen wir unser nicht gerade handliches Gepäck zum Taxis. Trolleys gibt es hier keine.
Endlich, nach sieben Monaten sind wir gesund und glücklich, um viele Eindrücke dieser Welt reicher, wieder zu daheim.

Die Überraschung ist gross: das Haus ist schön warm. Heinzelmännchen aus der Nachbarschaft haben vor Tagen die Heizung höher gestellt, und zudem Blumen und Gutzeli gebracht. Das tröstet uns darüber hinweg, dass der Platz von Sir James vorläufig leer bleiben wird.

Auf der Tafel bei der Garderobe steht immer noch der Text, welchen ich vor unserer Abreise hingeschrieben habe: „Allen Helfern Danke – wir kommen wieder“. Ergänzt wurde der Text in der Zwischenzeit mit: „Herzlich Willkommen daheim.“

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