Reisebericht

Tagesbericht vom 22.01.2015

Wir trauen unseren Augen kaum: draussen regnet es leicht. Das Frühstück wird aufgeschoben. Es gibt nur Kaffee. Im nahen Futrono kaufen wir ein Brötchen, das wir später essen. In der Auslage eines Gemüseladens stosse ich auf Seetang, Dieses „Gummizeugs“ wird also gegessen und ist nicht für die Kosmetikindustrie bestimmt. Oder wer weiss, vielleicht doch auch?

Eine Frau spricht mich an. Sie wohnt schon sehr lange hier, kommt aber ursprünglich aus dem Appenzell. Zu gerne würde ich erfahren, wie es diese alte Frau hierher verschlagen hat. Leider kommen wir in unserem kurzen Gespräch nicht so weit.
Und wieder ist auf der lokalen Karte ein Strassenabschnitt mit „Naturstrasse“ angegeben, stellt sich aber in Tat und Wahrheit als geteert heraus. Uns kommt es so vor, als ob die Chilenen mit diesen Fehlinformationen die Autofahrer absichtlich auf die Autobahn zwingen wollen, weil sie dort Gebühren erheben können.
Unterdessen findet die Sonne ihren Weg durch die Wolken. Wir fahren nach Valdivia, der regionalen Hauptstadt. Sie liegt auf einer Halbinsel zwischen zwei Flüssen, nahe dem Pazifik. Der lokale Frischmarkt ist weitherum bekannt. Den lassen wir uns nicht entgehen. Und tatsächlich: hier gibt es jede Menge frischen Fisch, Muscheln, und Gemüse – und natürlich auch Seetang – zu kaufen. Den Seetang überlassen wir den Chilenen. Für uns gibt es Fischfilets ohne Gräten für das Fischfondue vom Abend.

Auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit kommen wir vorbei an kleinen Ortschaften am Pazifik. Sie haben so klingende Namen wie „Mehuin“ oder „Mississippi“. Heute leben die Menschen hier noch vom Fischfang.

Doch in einigen Jahren, da bin ich sicher, werden auch die Touristen diese Strandorte entdecken. Der Camping vor Ort ist nicht nach unserem Gusto. Etwas später finden wir weiter nördlich an einem Fluss ein schönes Plätzchen für die Nachtruhe. S 39° 09' 22.6" W 073° 09' 54.8"

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