Reisebericht

Tagesbericht vom 08.02.2002

Die Sonne scheint, wie könnte es auch anders sein. Nach dem Kaffee - bei uns gibt es richtigen Bohnenkaffee (und nur für Liseli mit Milchpulver aus der Schweiz) - fahren wir nochmals in die Stadt zurück. Im einzigen richtigen Supermarkt, etwa zu vergleichen mit den ersten kleinen Migrosgeschäften, können wir unsere Vorräte wieder auffüllen. Sogar Parmaschinken hat es. Eigentlich erstaunlich, dass es in dieser trockenen Gegend, kein einheimisches Trockenfleisch gibt. Bobo kauft auch Frischfleisch ein: 500 Gramm Rindsfilet kosten 1500 CFA, also ungefähr 3.75 CHF! (100 Gramm Parmaschinken kosten 2000 CFA.) Danach entdecken wir ein Internetcafé. Da können wir doch gleich die CD mit den Fotos Reto übermitteln. Denkste: das CD-Rom Laufwerk fehlt. So bleibt es beim mailen der letzten Neuigkeiten. In der Umgebung von Banfora, ca. 80 km von Bobo entfernt, soll es sehr schön sein. Also fahren wir dahin.

Banfora liegt in einer Ebene, die etwas tiefer liegt als Bobo. Von weitem fällt einem das satte Grün, in allen Schattierungen auf. Als wir nahe genug sind, sehen wir, dass hier Zuckerrohr angepflanzt wird. Damit das Zuckerrohr auch gedeiht, sind grosse Bewässerungsanlagen gebaut worden. Die Gegend scheint reicher zu sein.
Allein schon Banfora ist – für die Verhältnisse hier – ein recht hübscher Ort. Es gibt hier ein „Hotel“ namens „Canne à Sucre“, anscheinend von einem Franzosen geführt. Es sieht auch von aussen gepflegt aus. Da wir uns heute mit Fleisch eingedeckt haben, verzichten wir diesmal auf eine Übernachtung in einem sogenannten Hotel (verpassen wir etwas?).
Dank GPS und Russischer Generalstabkarte finden wir die „Chutes de Karfiguela“, das sind wieder einmal Wasserfälle, auf Anhieb. Auf dem Weg dorthin kommen wir an eine Schranke. Ein etwas ungepflegt wirkender Mann kommt ans Autofenster. Ah – denken wir – das kostet wieder etwas. Doch der Mann fragt, ob wir ihm Zigaretten hätten. Wir verneinen, weisen darauf hin, dass wir Nichtraucher sind und dass Rauchen schädlich sei. Darauf öffnet er ohne Zögern die Barrière. Ein kurzes Stück weiter müssen wir dann doch „Eintritt für die Wasserfälle“ bezahlen. Auf eine Führung verzichten wir, sonst würde es anstelle der CFA 2000 (für 2 Personen) CFA 3000 kosten. Sir James muss auf dem Parkplatz (Nord 10° 43' 8,6“ und West 4° 49' 6,6“) warten. Das kostet 500 CFA (eigentlich kostet es nur 300 CFA, aber das notwendige Kleingeld fehlt). Die Wasserfälle bestaunen wir von oben und von unten. Sie sind schön und eigentlich würden wir in dieser flachen Gegend so etwas nicht erwarten. In der Regenzeit dürfte das Naturschauspiel allerdings viel beeindruckender sein. Wir sind froh, dass es nicht regnet und dass wir etwas zum anschauen haben. Nun führt uns der Weg weiter zum nahegelegenen See bei Tiéfara. Dort soll man wieder einmal Flusspferde bestaunen können. Bevor wir direkt ans Seeufer kommen, müssen wir schon wieder Eintritt bezahlen! Da es aber bereits 16:00 Uhr ist und wir uns nicht gerne in ein Mückennest begeben, verzichten wir auf eine Besichtigung. Wir drehen mit Sir James nur eine Rund auf dem Parkplatz. Aber bezahlt ist bezahlt. Da kommt uns eine grandiose Geschäftsidee: wieder zu Hause, werden wir am Ortseingang von Oberuzwil eine Absperrung einrichten und Eintrittsgeld verlangen (wofür ist unwichtig).

Nun ist es schon wieder so weit. Der Tag neigt sich seinem Ende und wir begeben uns auf die Suche nach einem geeigneten Ruheplätzchen (Nord 10° 38' 29,4“ und West 4° 53' 36,3“). Bobo zaubert aus dem gekauften Rindsfilet ein super Gulasch mit Reis. Vollge... legen wir uns schlafen ...

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