Reisebericht

Tagesbericht vom 03.03.2002

Wir fahren mit Edith und Freddy in die Drakensberge zum Golfen. Edith und Freddy fahren im gekühlten BMW, wie es sich für Touristen gehört. Wir geniessen als Globetrotter die Zugluft in unserem kleinen, gemieteten Toyota. Zuviel Luxus ist ungesund. Wenigstens bleiben wir der Automarke treu.
Gestern sind wir nach einem Barbecue bei Freunden von Edith – sie selbst hat lange Zeit in Südafrika gelebt - früh schlafen gegangen. Der erste Schlaf seit mehr als 36 Stunden. Das beweist, dass Fliegen viel anstrengender ist, als Autofahren. Obwohl wir auf dem gleichen Kontinent sind, haben wir das Gefühl wieder in Europa zu sein. Fertig mit Afrika, in Südafrika lebt sich's, wie in der westlichen Welt: Autobahnen, neue Auto's, die Mehrzahl der Menschen sieht man in der Nacht (auf jeden Fall dort wo wir uns gegenwärtig bewegen), gemauerte Häuser, usw.. Zum Glück haben wir ein rechts gesteuertes Mietauto, so dass wir uns ans Linksfahren gewöhnen können. Wir wären sicher mit Sir James auf der rechten Seite zum Hafen raus gefahren.
Am hintersten Punkt in einem Tal der Drakensberge an der Position Nord 28° 56' 48.3“ und Ost 29° 12' 28.8“ halten wir bei unserer neuen Unterkunft an: Cathedral Peak Hotel auf 1470 Meter Höhe. Es ist wie in Davos. Der Unterschied besteht höchstens darin, dass hier a) echte Affen über die Strasse laufen und b) dass es keine Skilifte gibt.

Aber einen Golfplatz gibt es. Davos hat 18 Löcher wir müssen uns mit 9 begnügen. Das Clubhaus befindet sich auf der andern Seite des Rivers. Mit unserem Sir James hätten wir keine Mühe diesen River zu passieren, aber mit unserem Kleinen, ich weiss nicht? Und so schaukeln wir über die komfortable Hängebrücke. Golfer sind doch so ans Gehen gewöhnt. Jetzt ist endgültig Schluss mit Gehen; wir nehmen uns einen Caddy mit Motor und Rädern. Es geht über Stock und Stein, wie in Alvaneu. Nach 8 Löchern geben wir auf (das ist kein Druckfehler, ich habe die eins nicht vergessen zu schreiben). Die äussere Nässe hat dermassen zugenommen, dass wir unbedingt einen Ausgleich mit der inneren Nässe schaffen müssen. Bei Whisky und Chips gelingt uns das ohne Mühe. Liseli anerbietet sich sogar diese Spesen zu übernehmen. Ihr dürft dreimal raten, wieso! (Anmerkung von Liseli: ich möchte nur festhalten, dass ich den Apéro nicht etwa übernommen habe, weil ich so gut gespielt habe ... da hat sogar Bobo in seinen in Ouagadougou geflickten Halbschuhe noch besser gespielt, von Fredy und Edith ganz zu schweigen ...)
Wenn ich gewusst hätte, dass ich weder Golf- noch Turnschuhe brauche, dann hätte ich immer in den Halbschuhen mit Ledersohle „Made in Italy“ Golf gespielt. Das sieht viel eleganter aus, als in den groben Golfschuhe. Auch schwingen lässt sich viel besser. Es ist fast wie auf dem Parkett beim Tanz. Der ganze Körper geht mit dem Schwung mit. Und wenn ich jetzt den Woods am Fernsehen sehe, wie schlecht der puttet und welche Dinger der am Fuss hat, dann bin ich mit meinem Abschlag in meinen hoffähigen Mokkasinns ganz zufrieden.
Jetzt sind wir toll und voll gefr... Es ist schon schön wiedereinmal ein europäisches Buffet zu geniessen, mit all dem, was wir schon lange nicht mehr bekommen haben oder nicht essen durften. Sogar guten Wein gibt es, der nicht aus Europa importiert werden muss und deshalb bezahlbar ist.

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