Reisebericht

Tagesbericht vom 26.03.2002

Heute haben wir Jubiläum. Drei Monate sind wir jetzt bereits unterwegs. Darum wird Sir James auf seine Dichtigkeit untersucht: es regnet. Über Nacht hat das rechte Hinterrad wiedereinmal 1,5 Atü verloren. Pumpen heisst da die Lösung und anschliessend in die nächste Garage fahren. Für 25 Rand erhält der Schlauch einen neuen Flick (nicht mal 5 Franken). ‚A Stone Punch' meint der Garagist.
Ein Normalbenzinbrenner hat den Geist aufgegeben. Die 3 Minuten-Eier müssen auf dem zweiten Kocher gekocht werden.
Wir versuchen Kaffeebohnen zu kaufen, die Schweizerischen sind aufgebraucht. Denkste. Hier gibt es nur Billigware: 25% Kaffee und 75% Zichorie. Im grössten Einkaufzentrum finden wir dann ein 100 Gramm Pack für 8.50 Rand (ca. 1.50 Schweizerfranken). Brot gibt's nur in toastbarer Form. Wir werden im nächsten Dorf einen erneuten Versuch starten.
Brot finden wir in Springbok im Spar; so ein müdes ‚Frech Loaf'. Langsam begreifen wir, wie das mit dem Brot funktioniert: man muss diese nur mehrere Tage an der frischen Luft halten, dann werden sie langsam knusprig. Im Springbok gibt es übrigens einen schönen Campingplatz (Süd 29° 40' 17.9“ und Ost 17° 54' 5“), der alles bietet was das Herz begehrt: Feuerstelle, Waschmaschine, Tumbler, Wasseranschluss, Dusche, WC und und und.
Als wir einfahren werden wir auf schweizerdeutsch begrüsst: zwei Tuner haben sich hier eingefunden. Sie sind mit dem Flugzeug gereist und haben sich in Südafrika zwei Autos gekauft. Mit diesen bereisen sie nun das Land.

Da wir wiedereinmal vor einer Wüste sind (der Kalahari-Wüste), füllen wir nach dem Nachtessen die Wassertanks. Es ist bereits dunkel, als das Wasser über uns hereinfällt. Der Wasserhahn hat dem Druck nicht Stand gehalten und ist davongeflogen. Liseli ruft den Nachtwächter. Er stellt den Haupthahn ab. Nach kurzer Zeit ist der Schaden behoben und die Tanks können weiter gefüllt werden. Leider ist die Wäsche (gewaschen und halb getrocknet), welche an der Leine hängt, wieder tropfnass.
Halb getrocknet ist unsere (Liselis) Wäsche deshalb, weil eine Frau aus der Umgebung den Wäschetrockner mit unserer Wäsche geräumt hat. Sie stammt aus einem nahegelegenen Dorf, welches kein Wasser hat. Wasser wird nach altem, holländischem Rezept natürlich mit Windmühlen aus dem Grundwasser heraufgepumpt. Wenn der Wind fehlt, fehlt es auch an Wasser. Wenn Wasser fehlt, muss man in eine Waschküche gehen, die über modernere Einrichtungen verfügt: auf den Campingplatz zum Beispiel.

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