Reisebericht

Tagesbericht vom 18.04.2002

Heute stehen die Victoria Falls auf dem Programm. Wir stehen bereits um 6:00 Uhr auf, denn wir erwarten über den Zoll von Zimbabwe einen Grossandrang. Kasane liegt nur gut 80 Kilometer von den Victoria Falls entfernt. Die Strasse ist gut und geteert, die einzigen Hindernisse sind die Affen und Elefanten, welche die Strasse überqueren. Die Zollabfertigung geht zügig. Zum Glück sind wir vor dem Reisebus mit deutschen Touristen, die Teilnehmer einer organisierten Tour sind. Für Sir James müssen wir eigens für Zimbabwe eine Haftpflichtversicherung abschliessen. Diese wäre allerdings bis im September gültig, wir haben aber vor, heute wieder nach Botswana zurückzukehren. Da wir keine Ahnung von der momentanen politischen Lage haben, verzichten wir auf einen längeren Aufenthalt in Zimbabwe. An diesem touristisch wichtigen Ort scheint die Lage absolut ruhig zu sein (die Victoria Fälle sind in der UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen)..

Die Victoria Falls sind wirklich sehr imposant. Der Sturz der Wassermassen des Chobe und Sambesi aus einer Höhe von ungefähr 100 Metern und auf einer Breite von ungefähr 1,6 Kilometern, erzeugt in der Umgebung ein Klima, wie im tropischen Regenwald. Die aufspritzende Gischt fällt wie Regen auf die Umgebung nieder. Der mitgenommene Golfschirm verschont uns von der gröbsten Nässe. Wie richtige Touristen knipsen wir ein Bild nach dem andern. Endlich haben wir ein Objekt vor dem Fotoapparat, das uns nicht wegläuft Nach dem obligaten Rundgang haben wir genug Wasser gesehen und fahren den gleichen Weg, wie am Morgen, zurück über die Grenze von Zimbabwe nach Botswana.
Doch was ist das für ein ‚Stop'? Ah, Veterinary Desease Control. Zuerst müssen wir durch ein Desinfektionsbad waten, dann ist Sir James an der Reihe. Er muss durch eine Wanne mit Desinfektionsmittel fahren. Zu guter letzt will der Beamte doch tatsächlich das Innere des Autos nach Fleisch untersuchen. Damit haben wir nicht mehr gerechnet. Im linken Eisschrank hat es immer noch 1 Pack Parma- und ein Pack Schwarzwälder-Schinken, sowie ein Stück Rindsfilet. Im rechten Eisschrank sind noch zwei Pack gekochten Schinken. Wir zeigen dem Beamten den rechten Eisschrank, in welchem es vor allem Getränke hat. Er entdeckt nichts und ist zufrieden. „No meat“ fragt er noch. Wir verneinen. Da haben wir wieder einmal Glück gehabt.
In Kasane decken wir uns mit Geld, Getränken und Lebensmitteln ein. Dann lassen wir den defekten Reifen flicken. Nicht nur der Schlauch ist kaputt, der Reifen weist zwei grosse Löcher – wahrscheinlich von abgebrochenen Ästen – auf, kann aber repariert werden. Jetzt wären wir bereit für die Weiterreise südwärts nach Nata. Da es unterdessen bereits 15:00 Uhr ist, entschliessen wir uns, nochmals auf dem Camping ‚Chobe Safari Lodge' zu übernachten. Ein teurer Tag geht zu Ende: 100.- CHF pro Person hat uns der Besuch der Victoria Fälle gekostet (Visa, Haftpflichtversicherung, Eintritt). Und dies, obwohl der Eintritt uns nur 20 USD kostete anstelle von 40 USD. Ein paar Boys auf dem Parkplatz der Victoria Fälle verkauften uns für den Gegenwert von 20 USD Zimbabwerische Dollars. Dieses Geld genügte um die Tickets in Landeswährung zu kaufen.
Tagesabschlussbemerkung: Während ich diesen Bericht schreibe, trinkt Bobo bleifreies Benzin, anstatt Bier. Er nöggelt während Stunden wieder einmal am Benzinkocher herum – jetzt funktioniert er wieder!

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