Reisebericht

Tagesbericht vom 06.05.2002

Gemütlich fahren wir mit Noldie in die Stadt. Es ist schon 10:00 Uhr und weder Edy noch sein Chef von Nedlloyd haben uns angerufen. Wir haben Glück und finden die Amexco auf Anhieb. Im 10 Stock - wie könnte es anders sein - bedient uns eine frisch eingestellte Angestellte: sie will uns einen neuen Cheque verkaufen, wir möchten aber nur den gestohlenen ersetzt haben. Um 11:00 sind wir dann soweit. Der gestohlene Cheque wird anstandslos ersetzt.
Da das Büro von Nedlloyd gerade um die Ecke liegt, beschliessen wir, der Firma einen Besuch abzustatten. Wir haben Glück, der Chef läuft aus seinem Büro heraus direkt in unsere Arme. Ich sage ihm, dass wir eigentlich ein Telefon erwartet hätten. Er schaut uns ungläubig an und fort ist er. Dann kommt er wieder: es werde uns sofort jemand bedienen. Nach rund 10 Minuten erscheint ein flinkes Fräulein und fragt nach unserem Anliegen: „die Rechnung, Zahlungsart und die Dokumentation“ antworten wir. Sie verschwindet wieder und kommt nach 10 Minuten mit Faktur und Certificate of Deposit zurück: wir sollen zur ABSA-Bank gehen und mit der unterzeichneten Überweisung wieder zurückkommen.
Das tun wir auch. Über die Visa-Karte lassen wir das Geld zur ABSA-Bank transferieren. (kurze Anmerkung: das tönt ganz gut, nur sind wir dreimal am falschen Schalter angestanden, da auch hier Niemand richtig wusste, wer für eine solche Transaktion zuständig ist.) Zurück zu Nedlloyd: wir bringen die Dokumentation über die Zahlung und bekommen prompt unseren Ladebrief in 6-facher Ausführung. Und jetzt kommt die Überraschung: Wir möchten noch wissen, wann und wo wir in Bombay Sir James wieder in Empfang nehmen können. „Am 13-ten in Nhava Sheva“ meint unser Fräulein. „Das kann nicht stimmen“ sagen wir ihr „die Schiffe haben normalerweise 18 Tage, das heisst unser Schiff ist frühestens am 20-ten in Nhava Sheva“. Sie werde das abklären, antwortet sie. Sie kommt zurück: „Doch am 13-ten landet das Schiff im Hafen von Nhava Sheva bei Mombai.“ Jetzt aber die Finger raus nehmen, heisst das für uns. Nicht mehr Golf spielen. Flug buchen. Hotel reservieren. Und, und, und,...
Das hätten wir. Um 17:00 sind wir im Hotel zurück: Flug gebucht, Hotel reserviert. Landkarten von Indien gekauft. Jetzt noch ein letztes Steak in Südafrika essen und ab geht die Post. Morgen müssen wir vor den ersten Sonnenstrahlen aufstehen, wenn diese den Weg durch die Wolken schaffen. Das Wetter ist nämlich recht trübe und kalt geworden, so dass wir uns auf wärmere Gegenden mit Monsunregen freuen. Übrigens: wir wissen, dass Chirac mit über 80 % gewählt wurde, dass Ledergerber der neue Stadtpräsident von Zürich ist, und dass die Metallarbeiter in Deutschland streiken ... Von wo wir das wissen? Nein, nicht durchs Internet; Fredy hat uns das per SMS durchgegeben. Vielen Dank!
Ah, da haben wir noch vergessen etwas zu erzählen: mitten in Durban klingelt Liselis Natel. Das UBS Cardcenter will wissen, ob sie die Zahlung an Nedlloyd leisten soll. Ist doch toll, wie das funktioniert, so fühlt man sich sicher, denn es könnte ja sein, dass uns gestern auch die Kreditkarte gestohlen worden wäre. Vielen Dank UBS.
Vor dem Nachtessen möchten wir noch unsere Internetseite besuchen und einige Informationen abrufen. ‚Unser' Internet Kaffee hat jedoch geschlossen, so dass vor Mombai keine Neuigkeiten mehr in Erfahrung gebracht werden können. Bei einem Whisky an der Hotelbar trösten wir uns.
Heute scheint alles zu klappen. Das letzte Steak war etwas zu gross (300 gr.) aber fein. Das Hotel haben wir sogar bei Nacht gefunden. Und sogar die Wäsche, die wir gestern Abend noch aufgegeben haben, liegt frisch gesäubert im Hotelzimmer. Was wollen wir noch mehr. Wir sind bereit für die neuen Abenteuer in Indien.

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