Tagesbericht vom 20.06.2002
Die Platzreservation von Liseli (verantwortlich für Kommunikation und sprachliche Unterhaltung) am Vortag bewährt sich: in der Reihe 39 neben dem Notausgang haben wir im Jumbojet viel Platz für unsere langen Beine. Vis a vis befindet sich nur der Sitz der Hostessen, die uns während dem Flug bedienen dürfen. So kommt es, dass wir gemütlich NZZ lesend (auch die haben wir im Flughafen gefunden), Beine streckend und Verpflegung einnehmend über Tokio nach Los Angeles fliegen. Leider haben wir es versäumt in Tokio einen Halt zu machen, da wir der Meinung waren, der Flieger gehe direkt nach den USA.
Fast hätten wir heute morgen den Flug in die USA verschlafen. Aus irgendeinem Grund hat mein Two-Timer vergessen, dass wir geweckt werden sollten. Dafür hat Liseli's Europatelefon, das zwar abgestellt war, sich daran erinnert, dass es in früheren Zeiten jeweils läuten durfte und hat deshalb die Aufgabe des Two-Timers übernommen. Am Morgen ist die Welt noch in Ordnung, heisst es. Die Strassen in Singapur sind um 08:30 noch leer und fast mit schweizerischer Gründlichkeit geputzt, so dass wir schnell zum Flughafen kommen. Uns überrascht wieder und wieder die erstaunlich Differenz, welche zwischen dem 3000 Kilometer entfernten Indien und Singapur existiert. Ist es die eher kommunistische Vergangenheit, die Indien so zu schaffen macht?
Um 19:00 Uhr sind wir nach ein paar Stunden Flug endlich in Tokio. Wir dürfen und müssen das Flugzeug verlassen. Vom Gate, wo wir ausgestiegen sind, marschieren wir in den oberen Stock zum Abflug-Gate. Dort besteigen wir nach 45 Minuten Warten wiederum unser frisch geputztes Flugzeug. Und ab geht es nach Los Angeles, welches wir nach insgesamt 18 Stunden Flug um 13:00 Uhr des gleichen Tages erreichen. Ja, wir sind am 20-sten um 09:00 Uhr in Singapur abgeflogen und erreichen am 20-sten um 17:00 Uhr Tokio und fliegen durch die Nacht und Datumsgrenze nach Los Angeles, wo wir in Los Angeles wiederum am 20-sten um 13:00 Uhr landen.
Wieder Boden unter den Füssen mieten wir uns noch am Flughafen ein kleines Auto und lassen uns ein nicht zu teures Hotel in der Nähe reservieren. Das Auto erhält von uns auch gleich einen Namen, es heisst ‚Mc Grey', weil es so schön silbrig ist (ist doch logisch).
Wahrlich ein langer Tag mit insgesamt 6 Malzeiten im Flugzeug und einer Malzeit am späten Abend in einem Shoppingcenter in Los Angeles. Ja, hier gibt es sie wieder, diese riesigen Shoppingcenters. Und da diese Shoppingcenters zum Shoppen da sind, kaufen wir eine Strassenkarte von Kalifornien, eine Golfplatzkarte von Los Angeles und einen wahnsinnig dicken Schunken mit Adressen von Campingplätzen in Nordmerika, Kanada und Mexiko.
Todmüde sinken wir ins Bett des Best Western South Bay Hotels in Los Angeles und schlafen, ...