Reisebericht

Tagesbericht vom 08.08.2002

Wasserrauschen muss wirklich entspannend wirken. Wir schlafen prächtig bis 08:30 Uhr. Oder ist es das Geräusch vom strömenden Regen? An der Strasse Richtung Anchorage gibt es viele Ausweichstellen, um die anscheinend wunderschöne Natur zu betrachten und – selbstverständlich – im Bild festzuhalten. Aber wenn es so regnet wie heute, ist die ganzen Welt nicht besonders attraktiv. Schade. Anchorage ist eine Grossstadt im ‚no where'. Es gibt Einkaufszentren, und zum Teil sogar mehrstöckige Häuser (Hochhäuser wäre ein bisschen übertrieben). Wir decken uns wieder mit Lebensmittel ein und machen im Buchladen ‚Barnes& Nobel' einen letzten Versuch, eine digitalisierte Karte von Kanada zu finden. Natürlich führt auch dieses Geschäft die gesuchte Software nicht. Dafür kaufen wir zwei CD's Nun haben wir 52 Musik-CD's an Bord. Anchorage zählt ca. 250'000 Einwohner. Interessanterweise sind die meisten Häuser, wie im übrigen Amerika, aus Holz gebaut, obwohl es im Winter bis -50° Celsius werden kann. Aber eben: Erdöl ist momentan noch billig zu haben. Energiekosten spielen keine Rolle. Auf dem Land sehen wir nahe den Häusern nebst dem obligaten Wohnwagen hie und da auch ein Kleinflugzeug stehen, oft auch als Wasserflugzeug ausgestattet.

Heute will es nicht aufhören zu regnen. Wir fahren weiter Richtung Homer. Am Russian River in Coopers Landing an Position Nord 60° 28' 49.9” und West 149° 59' 18.17” machen wir auf dem Camping Halt. Die kurze Regenpause nutzen wir, um den Fischern beim Fischen zuzusehen. Diese Gegend muss das Paradies für Fischer sein. Innerhalb von nur fünf Minuten zieht ein Fischer drei Lachse aus dem Fluss. Da wir keine Wasserstiefel und keine Angelruten besitzen und mit den Golfschläger keine Fische ergattern können, braten wir auf dem Grill anstelle von Fisch ein Stück Fleisch. Und schon müssen wir uns wieder in das Innere von Sir James vor dem Regen in Sicherheit bringen. Er hat übrigens soeben den sieben Tausendsten Liter Dieselöl erhalten. Natürlich verbrennen wir momentan mehr Dieselöl in der Standheizung als im Motor, so dass die Energiebilanz für Sir James immer schlechter wird! Armer Sir James. Mit knapp 11 Franken pro 100 Kilometer (gemessen am Dieselölverbrauch) ist er aber relativ gut daran.

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