Reisebericht

Tagesbericht vom 12.08.2002

Eigentlich muss Bobo den heutigen Bericht schreiben, denn er fährt bei. Warum er heute schon wieder nicht fährt? Weil er es besser versteht, sich in Grosstädten zu orientieren. Und Fairbanks ist eine solche Grosstadt, sie zählt schätzungsweise 25'000 Einwohner! Eigentlich sind in diesen Städten nur die Einkaufszentren gross. Wir kaufen bei ‚Fred Meyer' ein. Nebst der riesigen Hardware Abteilung führt er eine super ‚food section'. Aber eigentlich will ich gar nicht das schreiben, ich überlasse den Tagesbericht wirklich Bobo. Ich will nur wieder einmal sagen, wie friedlich unsere Reise ist. Ganz ohne Stress. Da kann uns auch der Regen nichts anhaben. Ich geniesse jeden Tag. Jetzt zum Beispiel sind wir in einem State Parc, namens ‚Harding Lake', 60 Kilometer ausserhalb von Fairbanks, an Position Nord 64° 26' 20.03“ und West 146° 52' 33.58“. Dieser Campground im Wald, an einem See gelegen, hat 80 Campsites. Jeder Platz besteht aus einer kleinen Waldlichtung mit einer Feuerstelle (die wir wegen des anhaltenden Regens nicht benutzen) und einem zwei Holzbänken verbunden mit einem Tisch. Kein Mensch hat sich heute hierhin verirrt. Wir sind die drei einzigen Verrückten. Und der Verrückteste von allen kocht jetzt Gulasch mit Erbsli als Eintopf. Ist das nicht wirklich friedlich?
Kein Stress. Wenn ich das höre. Also da steht man spät auf und will im ‚Starbucks Coffee House' einen Espresso trinken gehen. Vor der Abfahrt der obligate Check rund um Sir James; heute wieder einmal bei Regen. Und was entdecke ich: einen fast platten Hintenrechtspneu. Kein Problem, dafür haben wir doch einen Kompressor an Bord. Anschliessen, aufpum.... Aber was ist denn jetzt wieder los. Der Kompressor will nicht. Die Sicherung ist durch. Das ist ausgerechnet die Sicherung, für die ich keinen Ersatz habe! Also langsam abfahren, Liseli. Ich manövrier Dich jetzt in den nächsten Pneuservice! (Darum ist heute wieder Liselis Fahrtag!!!)
Nach einer Stunde sind wir endlich mit geflicktem Pneu bei ‚Fred Meyer' mit ‚Starbucks Coffee' und erhalten den ersehnten Espresso in den Magen! Und schon geht der Stress weiter, denn heute stehen viele Attraktionen auf dem Programm: das Alaskaland, die Alaska Pipeline und die Dorado Goldmine.

Alaska kennt drei Gewerbe: Gold, Holz und Lachs. Gold gibt es in zwei verschiedenen Farben: goldig und schwarz! Und das schwarze Gold von Alaska haben wir uns heute angeschaut: eine Röhre mit einem Meter Durchmesser. Und durch diese Röhre fliessen täglich 42 Millionen Liter Erdöl von Norden nach Süden. Was ich nicht gewusst habe ist, dass das Erdöl so warm ist, dass es die Umgebung im Winter auftauen würde. Es wurden deshalb Vorkehrungen getroffen, um die winterliche Eislandschaft in Alaska nicht zu stören.

Vom gelben Gold reden wir lieber nicht. Wir hätten eine heutige Goldmine besuchen können und dazu selber noch Gold finden können beim ‚paning'. Aber der Spass war uns schlichtweg zu teuer: 17.50 USD Eintritt pro Person! So etwas können wir uns schenken (insbesondere wenn es auch noch nach ‚Arbeit' riecht!). Auf dem Weg nach Fairbanks haben wir bereits genügend Goldminen besucht, so dass wir in dieser Stadt keine unnötigen Dollars ausgeben müssen. So jetzt sind wir wieder beim Thema ‚pennen'. Tschüss, bis morgen!

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