Reisebericht

Tagesbericht vom 05.09.2002

„Goodmorning guys, I will get the change for you, wait some minutes“ tönt es, als wir abfahren wollen. Dies ist der erste ‘Park Ranger' auf unserer langen Reise, der uns das Rückgeld auszahlt, welches wir beim ‚self checking' - mangels Kleingeld - zuviel beigelegt haben. Dies stimmt uns guten Mutes, denn der Tag beginnt wettermässig durchzogen grau. Der Regen hat zwar aufgehört und die Temperatur liegt mit 17° im erträglichen Bereich. Es ist aber trotzdem angenehmer, wenn die Sonne lacht respektive wenn am Morgen die Sonnenstrahlen durch die oberen Fenster des Sir James dringen.
Schon wieder eine Stunde früher. Nur einen Meter noch und wir müssen die Uhr von 11:30 Uhr auf 12:30 Uhr stellen. Mutig kämpfen wir uns zur ‚Eastern Standard Time Zone' vor. ‚Klick' macht es und die Uhr ist gestellt.

‚Kakabeka Falls' heissen die kleinen Niagara Fälle, an denen ein Oijawa Mädchen die Sioux Indianer abgeschüttelt hat. Die Sioux, die dem Mädchen im Kanu folgten, merkten nicht, was da kommt. Obwohl sie nicht fliegen konnten, sind sie in den ewigen Jagdgründen gelandet. Das Oijawa Mädchen rannte nach Hause und warnte ihren Stamm vor den nahenden Sioux, worauf auch Sioux Indianer, die am Flussufer sich dem Oijawa Lager näherten, den Weg in die ewigen Jagdgründe fanden. Dies ist die frei übersetzte Sage, die wir an den ‚Kakabeka Falls' niedergeschrieben fanden. Wer es nicht glaubt soll selber an Position Nord 48° 24' 10.6“ und West 89° 37' 27.6“ lesen gehen.
Ein paar Meter weiter gegen den ‚Lake Superior' steht das ‚Old Fort Williams'. Es soll das grösste Handelsfort der ehemaligen ‚Hudson Bay Company' gewesen sein. In diesem Fort ‚kauften' die Weissen von den Indianern Felle, um sie nachträglich nach Europa zu verschiffen. Das Fort ist vollständig restauriert und Museum für Gegenstände aus dem 19-ten und 20-sten Jahrhundert sein. Wir haben aber bereits genügend ‚Ballenberg'-artige Ausstellungen gesehen und ziehen weiter.

Amethysten soll es hier geben. Die weltgrösste Mine könnten wir bestaunen. Aber wir wollen nicht. Liseli fährt und fährt; Sir James kommt kaum zum schnaufen. Wenn es im Westen nichts Neues gibt, so muss man in den Osten, meint Liseli und fährt und fährt dem ‚Lake Superior' entlang nach Nipigon bis sie an den Punkt Nord 48° 50' 20.2“ und West 87° 26' 41.6“ gelangt und brusk abbremst. „Wir sind hier“ meint sie. „Was gibt's?“ frage ich. „Z'nacht“ meint Liseli. Und so ist es auch. Das Interesse an den ‚Red Rock' ist verschwunden. Die rotglühende Kohle ist viel interessanter, vor allem, was darüber ist. Mhhh... Und was singen die ‚Picadilly Six'? „Over in the Glory Land ....“

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