Reisebericht

Tagesbericht vom 11.09.2002

Kurz nach dem Nachtessen hat es begonnen, und jetzt regnet es immer noch. Der Himmel weint, denn die Amerikaner denken an die Ereignisse vor einem Jahr. Vis a vis vom Lawrence Strom liegt der Staat ‚New York'. Dass der Himmel weint, würde noch gehen. Dass dies aber mit einem Temperatursturz von über 20° verbunden ist, schätzen wir gar nicht. 11.5° Celsius zeigt das Thermometer an. Wir verlassen den Lawrence Strom und fahren an den Ottawa River, um die Hauptstadt Kanadas zu besuchen.

‚House of Parlaments', ‚Notre Dame', Prince Edward', Jeanne d'Arc', das sind die klingenden Namen der Hauptstadt von Kanada. Engländer und Franzosen haben ein zweites London und Paris hingestellt. Natürlich auch ein bisschen grösser, den man hatte ja genügend Platz. Eine schöne Stadt mit vielen hübschen Gebäuden.
Ab sofort dürfen wir französisch reden. Wir haben den ‚Fleuve d'Ottawa' bei Hawkesbury überquert und sind jetzt in der Provinz Quebec. Bereits in Albert haben alle so seltsame Töne von sich gegeben, als wir Einkaufen gingen. Aber sie haben unsere englischen Ausdrücke verstanden. Mal schauen, ob die Quebecer ein bisschen freundlicher sind mit den Reisenden. Gegenüber den Nordprovinzen schneiden - aus unserer Sicht - die Ontarioer nämlich schlecht ab.

Und schon im nächsten Dorf ‚Lachutte' sieht es ganz französisch aus. Viele Blumen an der Strasse, hübsche Restaurants, schöne Individualläden; typisch französisch! Hoffentlich find ich bald ein kleines, feines, französisches Eclaire. Die amerikanischen Halbpfünder haben mein Interesse bis jetzt noch nie wecken können.
In Laval an Position Nord 45° 32' 10.9“ und West 73° 49' 44.9“, einem Aussenquartier von Montreal, finden wir einen schönen Campingplatz. Wir können uns wieder einmal in einer sauberen Dusche waschen und für die Kleider stehen 3 Waschautomaten und eben so viele Trockner bereit. Duschen kostet 25 Cents, Waschen und trocknen der Wäsche je einen Kanadischen Dollar. Und nun gibt es wieder einmal Spaghetti. Die Sauce von vorgestern muss nur noch aufgewärmt werden. – Habe ich gemeint. Aber sie ist schimmlig und daher muss ich eine neue kochen. Auf die faule Tour will es anscheinend nicht klappen. Wir essen im Bauch von Sir James. Draussen ist es einfach zu kalt.

Top