Reisebericht

Tagesbericht vom 10.10.2002

Auch diese Nacht wäre überstanden. Anscheinend ist der Hurrikan ‚Lilly' am für diese Jahreszeit extrem warmen und feuchten Wetter schuld. Das meint jedenfalls ein Amerikaner, der im State Park unseren Sir James mit seiner Kamera ablichtet. Nun wissen wir wenigstens, warum wir so schwitzen, beruhigend, aber nicht kühlend.
Nein, das ist kein Schnee, sondern der schneeweisse, aus 90% Quarz bestehende Sandstrand der ‚Miramar Beach'. Ein paar Amerikaner haben auch diesen Fleck Erde entdeckt und hier ein kleineres Ferienparadies errichtet.

,Check fuel, long bridge ahead' steht auf einer Tafel am Strassenrand. Die Brücke ist 4,2 Kilometer lang und führt über die ‘Pensacola Bay'. Sir James übersteht diese Distanz spielend ohne vorher zu tanken. Die alte Brücke, die parallel zur neuen verläuft, dient für Viele als Steg zum fischen.
,Naval Air Station'. Wir werden von der Militärpolizei am Gate angehalten. Kaum schaue ich einmal nicht, wohin Bobo Sir James lenkt, macht er Unsinn und fährt direkt in die Basis der ‚Blue Angels'. (Für alle, die es nicht wissen: die ‚Blue Angels' ist die berühmte Akrobatik Flugstaffel der US Navy.) Nun, das Wachpersonal hat Verständnis und weist uns auf den richtigen Weg. Wir überwinden die ‚Perdido Bay' dank einer Brücke ohne Probleme und schon sind wir in Alabama.

Biloxi, bereits im Staate Mississippi, ist ein weiterer, auffälliger Touristenort am Golf. Nebst vielen Spielkasinos fallen uns besonders die vielen Oldtimer auf. Es scheint ein Oldtimer Treffen, oder eine Prämierung von diesen zum Teil alten, zum Teil neuen, auf alt getrimmten US Schlitten zu sein. Zahlreiche Zuschauer am Strassenrand beobachten und bestaunen bis Gulfport die mitten im Verkehr fahrenden Vehikel. Bei so vielen ausgefallenen Fahrzeugen fühlt sich unser Sir James richtig wohl.
Es beginnt zu regnen. Ich vertiefe mich in den Reiseführer über Mexiko. Mexiko scheint ein heisses Pflaster zu sein. Vom einfachem Taschendiebstahl bis hin zum Raub mit Waffengewalt scheint alles möglich zu sein. Mir wird beim Lesen fast schlecht. Aber eben: Gleiches wurde auch über West- und Südafrika geschrieben und diesen Teil unserer Reise haben wir auch ohne Probleme überstanden. Mit etwas Vorsicht, gesundem Menschenverstand und ein wenig Glück werden wir auch Mexiko meistern. Davon sind wir überzeugt.

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