Reisebericht

Tagesbericht vom 29.11.2002

Die lieben Computer, sie lassen uns heute nicht abreisen. Das Hotel hat den Servicetechniker gerufen, um diese Dinger in den Schuss zu bringen. Und wir müssen warten, bis die Rechnung auf ein offizielles, weisses Papier, ohne Briefkopf gedruckt werden kann. Unsere Beanstandungen (mehrere erfolglose Telefone) werden anstandslos gestrichen. Wie die Telefonabrechnung scheint auch die Schlussrechnung einer Wunschliste zu entsprechen (wollen Sie das bezahlen?). Wir können uns ohne grosse Diskussionen auf eine Betrag einigen.

Um 08:30 Uhr haben wir es dann geschafft. Speedy macht sich auf den Weg in die Hauptstadt. Auch das Tanken vergisst er nicht. Im Flughafen angekommen, werden wir dazu verdammt, einen neuen Pneu zu kaufen. Der Angestellt der Fahrzeugannahme findet schnell die Löcher im Pneu, wo das Lochblech vor zwei Tagen seine Spuren hinterlassen hat. Liseli ist jedoch nicht bereit, den vollen Preis für einen neuen Pneu zu bezahlen und ruft den Chef der Firma an. Und schon haben wir wieder 25 USD gespart! Hätte sie dreimal angerufen, so wäre der Pneu bestimmt gratis gewesen.
Whisky, Carlos I, Golfheft, das gehört zu einem Traveler! Gesagt, getan. Für das gibt es die ‚Duty Free Shops' in den Flughäfen. Die müssen auch etwas verdienen. Wir haben noch ein paar Dollars in den Taschen, die dort nicht bleiben wollen. Allerdings nicht mehr viele, denn die Reise nach Europa scheint teuer zu werden.
Endlich ist es soweit. Wir dürfen einsteigen und in die Luft gehen. Aber nicht sehr lange, und vor allem nicht sehr hoch. Der Flieger scheint zu bremsen. Er macht eine scharfe Rechtskurve. Wir meinen es folge gleich eine Rolle. Und dies alles auf geringer Höhe über dem Pazifik. Liseli kommt fast in Panik. Ihre Hände sind feucht und kalt. Warum nur steigt das Flugzeug nicht richtig auf? Aus dem Bordlautsprecher ertönt etwas auf Spanisch. Und Spanisch kommt uns das ganze Flugmanöver auch vor. Von irgendeiner Permicion ist die Rede.
Wahrscheinlich erhält der Pilot die Erlaubnis, in Panama City notzulanden, das hoffen wir zumindest. Bange Sekunden vergehen. Doch dann erfahren wir von Mitreisenden endlich, was vor sich geht. Der Pilot hat die Erlaubnis erhalten, unter den Wolken hindurch dem Panamakanal entlang zu fliegen, damit wir ihn von oben betrachten können. - Wir sind erleichtert und freuen uns über diese unerwartete Gelegenheit, den Kanal aus geringer Höhe von der Luft her beobachten zu können.
Meer, Kuba, Key West, Everglades, Miami, alles sehen wir aus der Luft. Endlich landen wir in Miami. Aber jetzt beginnt die Warterei. Obwohl wir nur Transitreisende sind, müssen wir durch die amerikanische Immigration. Die spinnen, die Amerikaner, mit ihren Sicherheitsbestimmungen. Und wo landen wir im grossen Flughafen von Miami. In einer Lounge ohne Shops. Und das in Amerika! Irgendwie werden wir auch diese zwei Stunden totschlagen. Zum Beispiel mit dem Schreiben dieses Berichtes. Den einzigen Stecker in dieser Halle für den Anschluss unseres Laptops haben wir bereits in Beschlag genommen.

Top