Reisebericht

Tagesbericht vom 01.11.2010

Nicht weit von unserem Guesthouse, an der Hauptstrasse, gibt es ein Kaffeehaus. Dieses Kaffeehaus ist dem Starbucks Kaffeehaus nachgeahmt. Neben verschiedenen Kaffeegetränken sind auch Sandwiches erhältlich. In einem anderen Geschäft gibt es Wein und Whisky. Alle Preise sind in Baht angeschrieben. Man merkt, dass Huay Xai an der Grenze zu Thailand liegt. In diesem Geschäft gibt es endlich wiedereinmal Wein in fünf Liter Boxen. Da können wir natürlich nicht widerstehen. In einem Money Exchange Büro wechseln wir noch ein paar Dollars in laotische Kip. Wir müssen bald wieder einmal Diesel tanken und Diesel ist sicher nur in Kip bezahlbar. Auch ein Internetkaffee müssen wir aufsuchen, um den letzten Tagesbericht aus China und die ersten Tagesberichte aus Laos in die Schweiz zu schicken.

Von Huay Xai fahren wir nach Süden, dem Mekong entlang. Von Huay Xai geht es eigentlich gar nicht mehr weiter. Wir müssen zurückfahren um nach Luang Prabang zu gelangen. Nur mit dem Schiff ist diese Stadt direkt über den Mekong erreichbar.

Der Mekong ist bekannt für seine Gefährlichkeit. An einigen Stellen ist der Fluss sehr breit; an anderen Stellen sehr schmal mit Felsen mitten im Fluss. Ein Schiffsführer muss sich hier schon gut auskennen, um ein Schiff an all diesen Klippen vorbeizuführen. In unserem Reiseführer wird ausgesagt, dass ein deutscher Unternehmer versucht den Mekong mit Luxusschiffen befahrbar zu machen. Um dies zu ermöglichen will er die Felsen sprengen lassen. Viel Vergnügen.
Da wir Zeit haben nützen wir die Gelegenheit, um über einen etwas weiteren Weg auf die Hauptstrasse zurück zu kehren. Auf unserer Karte ist dieser Weg als Zweitklassstrasse eingezeichnet. Es geht über Stock und Stein. Die Strasse ist immer schwieriger zu befahren. Einen Nachteil hat Sir James: Man fühlt sich so sicher, dass man nie daran denkt stecken zu bleiben. Doch irgend einmal geschieht es.

Diese Strasse wird uns zum Verhängnis. Mit den rechten Rädern fällt Sir James in den Graben und berührt mit der Differentialbox den Boden. Das ist dem Antrieb zu viel. Ein kurzes Knacken, als ob der Gang rausfallen würde und Sir James steht. Nichts tut sich mehr. Helfer scharen sich relativ schnell um Sir James. Aber keiner kann Englisch. Da ist guter Rat teuer. Einer der Helfer anerbietet sich einer seiner Cousins herzuholen, der Englisch sprechen kann. Der gleiche Helfer zeigt sich auch bereit einen Monteur aus dem nächsten Dorf zu organisieren. Die Vorschläge sind alle gut, aber bevor irgend etwas geschieht ist immer die hohle Hand zu befriedigen. So werden wir zum grossen Sponsor für diese Gegend. Vorerst heisst es warten, bis all die Aktionen, die wir berappt haben, zum Erfolg führen.

Der Mechaniker kommt und mit ihm ein Abschleppwagen. Das ist eigentlich gar kein Abschleppwagen sondern ein Ding chinesischer Abstammung, das unseren Rapids von anno dazumal gleicht.

Der Mechaniker ist der stolze Besitzer einer Garage im nächsten Dorf. Dorthin wird Sir James in der Nacht abgeschleppt. Er sagt uns über den Übersetzer, dass er zum reparieren rund einen Tag braucht.

Vor der Garage angekommen, bleibt uns nichts anderes übrig als in Sir James eine chinesische Notportion zu kochen und anschliessend zu schlafen. Mit chinesischer Notportion bezeichnen wir eine Box, die überall in China erhältlich ist, ein Nudelgerichte als Fertigmahlzeit. Man braucht nur Wasser aufzukochen über die Nudeln zu giessen. Nach fünf Minuten ist das Essen bereit. In der Box sind auch verschiedenen Gewürzbeigaben, welche dazugegeben werden können.

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