Reisebericht

Tagesbericht vom 25.06.2010

Uns geht es heute wie mit dem Strassenbau: 670 Kilometer gebaut und kein Fortschritt. Oder mit anderen Worten: gestern übernachteten wir an Position Nord 53° 21' 49.7'' und Ost 69° 37' 34'' und nach 670 Kilometer Fahrt campen wir heute an Position Nord 53° 21' 48.8'' und Ost 69° 37' 34.9''. Warum? Mit dem Brechdurchfall von mir am Morgen hat das nichts zu tun. Nach Einnahme der entsprechenden Medizin war alles wieder fast gut.
Gestern hat sich Bobo getäuscht: die Grenze in 30 Kilometer Entfernung stellt sich als Provinzgrenze heraus. Bis zur Grenze Kazakhstan-Russland sind es noch 335 Kilometer. Bobo fährt so schnell es der Strassenbelag zulässt. Wir wollen nicht zu spät an der Grenze sein. Die Grenze kann nicht mehr weit sein. In einem Dorf entdekcne wir eines der vielen Plakate mit den Kazakhischen Präsidenten. Auf diesem Plakat wird auf die Kazakhisch-Russische Freundschaft hingewiesen.

Um 15:00 Uhr Uhr ist es soweit. Wir stehen als fünfzehntes Auto in der Kolonne vor dem Schlagbaum zur Ausreise aus Kazakhstan. Ich warte nicht, bis wir mit Sir James an der Reihe sind, sondern gehe zum Vorposten, um zu fragen, ob wir noch Formulare ausfüllen müssten. Englisch spricht hier kein Mensch. Der Beamte schaut auf unsere Pässe und meint, bei diesem Zoll könnten wir nicht ausreisen. Ich tue, als ob ich nicht verstehen würde. Aber alles Lamentieren, Bettlen, ja sogar die Drohung, die Schweizer Botschaft in Kazakhstan anzurufen (die gibt es gar nicht) nützt nichts. Wie sich herausstellt ist diese Grenze nur offen für Kazhaken und Russen, nicht aber für andere Ausländer!! Da nützt auch nichts, dass ich darauf hinweise, dass wir nach Omsk wollen und wir als nichts böses ahnende Touristen lediglich den Stassenschildern nach Omsk gefolgt sind. Es nützt auch nichts, dass ich anfüge, wir hätten nun keine Tenges mehr, da wir für die letzten Tenges vor der Grenze Sir James noch mit Diesel aufgefüllt haben … Wir m ü s s e n zurückfahren, und das 30 Kilometer vor Omsk. Unterdessen ist es 16:00 Uhr. Sir James wendet, als viertes Auto vor der Schranke. Da es keine anderen Strassen gibt, bedeutet dies erneut eine Fahrt von schätzungsweise 700 Kilometer bis zur Grenze und dann nochmals etwa 60 Kilometer bis nach Omsk!
Weil uns der gestrige Übernachtungsplatz gut gefallen hat, kehren wir in rassiger Fahrt dorthin zurück.

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