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Tagesbericht vom 06.06.2002

Heute nehmen wir die Abkürzung. Schliesslich müssen wir 450 Kilometer hinter uns bringen. Darum steht Liseli auch um 06:00 Uhr auf. Um 07:45 Uhr sind wir dann soweit; frisch verpflegt mit alten Eiern – sogar der Kellner hat Erbarmen mit uns – fahren wir weiter, den Anweisungen des Concierge entsprechend in Richtung Bahnhof. Das führt Richtung Süden, die Hauptstrasse liegt aber im Norden. Die Moral von der Geschicht: glaub ja dem Concierge nicht. Aber umkehren kostet sehr viel Zeit, weshalb wir den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen, denn die Richtung stimmt.

Endlich sehen wir einmal, wie schön und biblisch die Inder auf dem Land die Zeit verbringen. Da der Monsun gestern Abend bereits gewirkt hat, sind alle Bauern mit dem Pflügen der Reisfelder beschäftigt. Auch die heiligen Ochsen müssen herhalten. Oder sind nur die Kühe heilig? Fertig ist es mit den Ochsenferien, den Pflug ziehen heisst es heute. Und wer kann einem Ochs befehlen den Pflug zu ziehen? Nur der Mann. Und so kommt es, dass im übertragenen Sinn zwei Ochsen hintereinander einhergehen. Die Frauen und Mädchen dürfen die leichtere Arbeit vollbringen, wie Lasten tragen, schaufeln, hacken, umstechen, usw.. Denn mit den Geräten, welche die Frauen bedienen, können Knaben nichts anfangen und sitzen deshalb zu Hause vor dem heimischen Laden, um die Waren feil zu ... um Marketing für die familiären Güter zu machen. Wenn wir jeweils anhalten, um an der Strassenkreuzung im Dorf nach dem Weg zu fragen, ist Sir James rasch von allen Knaben umzingelt und wir erfahren, dass wir zwar auf dem richtigen Weg sind, haben aber Mühe durch die Menschenmasse wieder in Fahrt zu kommen. Uff, ist dies ein langer Satz.

Halt ich wollte doch den Weg beschreiben. Er ist ein bisschen breiter als Sir James. Er ist geteert. Zumindest hat es einmal Teer auf der Strasse gehabt. Dort wo der Teer nicht mehr ist, ist nichts mehr. Nein, nein, nicht ganz nichts, weit unten kommt dann etwas. In Afrika haben sie diese Gebilde ‚Potholes' genannt, wie sie in Indien heissen, weiss ich nicht. Denn, wenn es angeschrieben wäre, könnte ich es nicht lesen, sondern nur die lustigen Zeichen anschauen. Da es in Indien ab und zu viel Wasser hat, verläuft unser Weg etwas erhöht durch die Gegend, so dass die Strasse trocken bleibt. Damm kann man so ein Ding nennen. Im Gegensatz zu Dämmen unseren Stils, hat der indische Damm jedoch Lücken, so dass das Wasser trotzdem die Seite wechseln kann. Und diese Lücken erfreuen Sir James ganz besonders, denn schliesslich kann er 4 Räder antreiben und nicht nur zwei. Im Notfall. So oder so ist das Kreuzen entgegenkommender Lastwagen ein Erlebnis. Denn jedes Mal stellt sich die gleiche Frage: Hält das Dammbord oder hält er nicht? Nach ein paar Stunden haben wir die 90 Kilometer lange Strecke hinter uns und wir sind auf dem ‚National Highway 6'
Am ‚National Highway 6' wird gerade gebaut. Die kurvige Strasse den Berg hinunter (wo sind wir denn hinaufgefahren?) wird zukünftig geradeaus führen. Wo momentan der Weg durchführt ist schwer zu erkennen. Für alle die noch nie in Indien waren: hier gibt es absolut keine Signalisation; eine Baustelle beginnt irgendwo mit einem Graben in der Strasse und hört nach dem letzten Graben ebenso überraschend auf. (Liseli meint: der Verkauf von rot / weiss gestrichenen Baulatten oder Bambusstäben wäre sicher ein gutes Geschäft!) Natürlich vollbringen auch auf dem ‚National Highway 6' die kastenlosen Wesen, sprich: Ochsen und Frauen die Arbeit. Wo sind denn die Elefanten geblieben? Sie sind müde und müssen sich bei den Männern im Schatten ausruhen.

So, und jetzt wurstelt sich Liseli wieder einmal durch die ‚Blowhorner' durch. Ah, ihr wisst nicht, was ‚Blowhorner' sind? Vor Indien kannten wir auch nur den ‚Hornblower'. Das war der englische Kapitän, der auf den Meeren kreuzte. Aber in Indien, da gibt es ‚Blowhorner', die das Land durchqueren. Denn auf jedem bunt bemalten Lastwagen, jeder Rikscha und jedem Bus steht hinten: ‚Blow Horn'. Und ohne ‚Blow Horn' läuft nichts auf den Strassen Indiens. Ein Auto ohne Horn wäre wie ein indisches Restaurant ohne Chicken.

Die Bar, an der wir uns jetzt stärken, liegt in Bhubaneshwar. Das Hotel heisst ‚Sishmo' (leider ist das Hotel nicht japanisch und Liseli erhält kein Sushi!). Sir James macht sein Nickerchen bis Morgen früh am Haupteingang des Hotels. Die letzte empfangene Position war Nord 20° 15' 33.8“ und Ost 85° 50' 19.6“. Da der Hoteleingang überdacht und betoniert ist, hat das GPS den genauen Standort nicht erfasst. Das Internet ist vor dem Nachtessen noch gefragt, meint Liseli. Darum bezahle ich jetzt das Bier und die beiden Tomatenjus, damit dies auch in die Tat umgesetzt wird. Frankreich kann auch ohne uns an der WM verlieren (Liseli meint Kolumbien stehe auf der Gegenseite (im Fussball)).
Schnurri gibt es auf der ganzen Welt. Vor allem die ‚Lawyer' haben die Fähigkeit, viel zu reden ohne etwas zu sagen. Und ein frisch verheirateter ‚Lawyer' sitzt an unserem Nebentisch. Er wolle in die Schweiz. Ob wir ihm helfen könnten ein Stück Land in der Schweiz zu kaufen? Klar können wir das, aber erst nach unserer Reise. Obwohl er bereits in 14 Tagen in der Schweiz sein wollte, verschiebt er seine Hochzeitsreise deshalb um ein Jahr und wartet bis wir zurück sind. 20% Discount erhalten wir im Restaurant, verspricht er uns. Aber erst morgen, wenn wir nicht mehr da sind. Usw, usf. Es war unterhaltend, wir haben uns amüsiert und die Adressen ausgetauscht. Was soll's!

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