Reisebericht

Tagesbericht vom 27.09.2004

Im Hotel Ukraine zu wohnen ist ein spezielles Erlebnis. Das Gebäude gehört zu den sogenannten ‚Sieben Schwestern'. Stalin wollte in Moskau eine ähnliche Skyline erschaffen wie jene von New York. Um dies zu erreichen, liess er in kürzester Zeit sieben Wolkenkratzer erbauen, darunter das Hotel Ukraine. Das Gebäude verfügt insgesamt über 29 Stockwerke. Die Eingangshalle ist gross und hoch. Nur die Einrichtung ist etwas spärlich ausgefallen. Leider gibt es von diesem russischen Wolkenkratzer kein Foto, denn als wir das Hotel am Morgen verlassen, regnet es in Strömen. So fällt uns der Abschied von dieser Metropole auch etwas leichter. Wären wir nicht als Globetrotter hier, könnten wir es ohne Probleme noch einige Tage in Moskau aushalten. Moskau ist im Vergleich mit anderen russischen Städten wirklich etwas ganz besonderes. Es ist eine Weltstadt, die den Vergleich mit Paris oder New York nicht scheuen muss. Hier gibt es keine Fabriken mitten in der Stadt. Die Parkanlagen sind gepflegt, auch in den Aussenquartieren. Die Strassen und Gehsteige weisen keine Löcher auf.
Dank GPS finden wir problemlos aus der Neunmillionen Stadt. Wir fahren auf der M-10 Richtung St Peterburg. Kaum aus der Agglomeration von Moskau heraus, ist alles wieder typisch russisch: der Strassenzustand, die Holzhäuser, der Verkauf von Früchten und Gemüse am Strassenrand.
In Klein hat einst Tschaikowsky mehrere Jahre gelebt und wir wollen das ihm gewidmete Museum besuchen. Doch die Dame an der Kasse steht bereits im Mantel da. Nein, das Museum sei heute geschlossen. Morgen sei es wieder geöffnet. Pech, denn Morgen sind wir nicht mehr da. Sonst gibt es auf der ganzen Strecke nicht viel anzuschauen. Die Fahrt ist eher langweilig. Nach etwa 450 Kilometern Fahrt hält Bobo Sir James, der unterdessen seinen 137'000-sten Kilometer hinter sich brachte, an Position Nord 58° 14' 31.6“ und Ost 32° 36' 47.4“ an. Wir ruhen uns aus, um Morgen frisch für die Fahrt nach St Peterburg zu sein.

Da wir heute gar keine Foto gemacht haben, hat Bobo eine super Idee. Er entwirft ein Stilleben mit allen uns in Russland liebgewordenen Produkten. Da er für die Küche zuständig ist, überlasse ich ihm die Beschreibung: Alle Produkte im Bild haben wir auf der ganzen Strecke von Vladivostok bis Sankt Petersburg erhalten. Am Morgen beginnt der Tag mit Gipfeli aus St. Petersburg (links) und Fruchtsaft (Ja, rechts im Bild). Den Fruchtsaft trinken wir auch während der ganzen Fahrerei, bis es am Abend zum Apéro endlich einen Wässerchen von Flagman gibt. Nach dem Apéro folgt Liselis Salat mit Gurken und Tomaten. Die ausgebeinten Entrecotes im Vordergrund dienen als Ausgangsprodukt für verschiedene Mahlzeiten. Oft werden sie mit den Nudeln von Rollton an einer Rahmsauce zu einer Mahlzeit verarbeitet. Der einzig gute, auf unseren Geschmack abgestimmte, russische Rahm ist sofort an der weinroten Packung zu erkennen. Dazu gibt es den italienischen Wein von Don Bargello. Zu Beginn der Fahrt haben wir oft auch Wein aus Moldovia (das russische Weinland) getrunken. Jedoch ist dieser Wein für unseren Geschmack zu süss.

Top