Reisebericht

Tagesbericht vom 24.10.2014

Gestern habe ich noch versucht, meine Nervosität wegen des gestohlenen Natels wegzuduschen. Das Wasser war nass und kalt. Geschlafen habe ich trotzdem schlecht. Bobo lässt die kalte Dusche heute morgen über sich ergehen.
Auf dem Campingplatz soll es gemäss Anpreisung Wifi geben. Super. Dann kann ich unserem Freund vom Rorschacherberg, der sich um unsere Angelegenheiten zu Hause kümmert, eine Vollmacht per Email senden. Das sollte ihm ermöglichen meine Sim-Karte bei der Swisscom sperren zu lassen. Aber das wäre zu schön gewesen. Wifi einfach geht es nicht. Zuerst müsste der Campingplatzbesitzer angerufen werden, oder sonst eine Telefonnummer. Und vor 12.00 Uhr mittags laufe sowieso nichts! Also rufe ich unseren Freund mit Bobos Natel an und schreibe ihm danach eine entsprechende sms. Das klappt. Kurz darauf bestätigt mir unser Freund, dass die Sim Karte fürs Erste für 30 Tage gesperrt ist.
Und nun das: Ich entdecke, dass unsere beiden Passkopien, die wir für alle Fälle in Griffnähe beim Nebenfahrersitz verstaut haben, weg sind. Vermutlich wurden diese schon früher geklaut. Wahrscheinlich von Hotelangestellten, die unser Auto in der Garage abgestellt hatten. - Bobo glaubt zwar immer noch, die Kopien würden irgendwo wieder auftauchen. Ich bin mir aber fast ganz sicher, dass sie weg sind. Das ist nicht weiter tragisch. Ich hoffe nur, dass mit den geklauten Passangaben uns keine Unannehmlichkeiten entstehen. Um 12.00 Uhr betätigen wir uns wieder als Wühlwürmer. Wir versuchen, das staugeplagte Rio zu verlassen. Klar, irgendwann gelingt jedem dieser Versuch. Bei uns dauert dieser drei Stunden. Wir fahren, noch in Rio, über eine beeindruckend lange Brücke - sie heisst 'Presidente' und irgend etwas – zur Stadt hinaus.

Und schon gilt es, sich wieder nach einem Nachtlager umzuschauen. Bei einer Tankstelle zu übernachten ziehen wir als Notlösung in Betracht. An der Strasse frage ich nach einer Campingmöglichkeit. Hier gebe es nur Gasthäuser, keine Campingplätze. Wir sollten es doch beim nächsten Pousada (Gasthof) dort und dort versuchen. Gehört, getan: Der Besitzer vom Pousada Verde e Mar öffnet uns seine dem Gasthaus angeschlossene Garten-Parkplatz-Parzelle. Wir dürfen hier gegen ein kleines Entgelt campen, das WC und Wifi benutzen. Danke! Praia Seca, nahe am Meer, S 22° 55' 34.1" W 042° 21' 37.8"
Wie sich herausstellt, ist die ebenfalls anwesende Schwiegermama mit 15 Jahren mit ihren Eltern aus Italien nach Brasilien gekommen. Ich unterhalte mich mit ihr und ihren beiden Töchtern auf Italienisch-Portugiesisch. Die Leute schenken uns je ein Shirt vom Karneval als Andenken und umarmen uns zum Abschied herzlich. Eine schöne Begegnung.

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