Tagesbericht vom 15.11.2014
Es ist nichts mit ausschlafen. Laute Musik, besser gesagt, dröhnender Bass, weckt uns schon früh auf. Mit dem gleichen Sound sind wir gestern gegen Mitternacht endlich eingeschlafen. Junge Leute verbringen hier das Wochenende. Ohrenbetäubende Musik, aus den speziell im Auto eingebauten Lautsprechern, spielt bei der jungen Generation eine grosse Rolle. Das haben wir in Brasilien schon mehrmals erlebt. Mit dem Nationalfeiertag hat dies nichts zu tun.
Unsere Vorräte fürs Frühstück sind alle. Daher ist Einkaufen angesagt. Und das erledigen wir in Westfalen! Nein, nein, wir haben uns nicht nach Deutschland katapultiert. Die Stadt, in welcher wir uns wieder mit dem Nötigsten eindecken heisst nämlich „Frederico Westphalen“!
Eine Hinweisstafel sagt uns: wir sind auf dem richtigen Weg. Die BR 285 wird nun als „Rota Missoes“ bezeichnet. Sie führt uns direkt zu der letzten World Heritage Site, die wir in Brasilien besuchen. Es sind die Ruinen und sonstigen Überreste einer Jesuitenmission, von denen es in dieser Gegend mehrere gab. 1694, in ihrer Blütezeit, zählte diese Mission in Sao Miguel das Missoes 4'200 Einwohner. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Mission zuerst von den Spaniern und dann von den Portugiesen mehr oder weniger zerstört.
Den gleich neben der Weltkulturerbestätte angepeilten Camping bei der Jugendherberge gibt es nicht. Wir fragen beim Eingang der Ruinenstadt. Kein Problem, wir dürfen hier die Nacht verbringen. Auch die Toiletten dürfen wir benützen. Allerdings nur während der Öffnungszeiten des Besucherempfangsgebäudes, das heisst, heute Abend noch bis 21.30 Uhr und dann wieder morgen Vormittag ab 9.00 Uhr. Und dazwischen ... ?
S 28° 32' 47.8" W 054° 33' 28.6"