Reisebericht

Tagesbericht vom 20.01.2015

Wir wachen mit Vogel- und Kindergeschrei auf. Das Wetter ist wie gehabt, am Morgen grau, dann strahlend blau. Wir bewegen uns immer noch im Seengebiet von Chile. Nebst zahlreichen kleineren und grösseren Seen gibt es auch den ganz grossen See, den Pazifik. Wir fahren nach 'Bahia Mansa' am Pazifik. Die Grossstadt 'Osorno' lassen wir hinter uns. Wir kommen zu fast unberührten Sandstrände in kleinen Buchten. Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Gerade das macht den Reiz dieser Gegend aus.

'Bahia Mansa' ist bekannt für die Gewinnung von Seetang. Wofür dieser gebraucht wird, bleibt uns verborgen, vielleicht für die Kosmetikindustrie, wie Bobo meint? Der Tang fühlt sich wie Gummi an. Da müsste noch viel geschehen, bis ich mir so etwas auf das Gesicht streiche ... Interessant ist, wie der aus dem Meer gefischte Seetang vom Boot an Land geschafft wird: Ein Arbeiter umwickelt einen Ballen Seetang mit einem Seil. Das Seil führt hinauf auf einen Masten am Steg und dort über eine Umlaufrolle weiter zu einem Personenwagen. Dieser fährt fünf Meter vor – und der Seetang wird hochgehievt und anschliessend in grosse, rote Säcke verpackt.

Mangels besserer Lokalität campen wir mitten auf der Strasse. Limpi steht auf einem Stück der alten U 40, welche von Bahia Mansa nach Osorno führt. Dieser Teil der Strasse hat irgendwelche Naturgewalten nicht überstanden. Hinter unserem Übernachtungsplatz ist das Trasse in einem grossen Loch verschwunden.

Wir sind sicher, diese Nacht von jeglichem Verkehrslärm verschont zu bleiben. Auch sonst scheint es eine äusserst ruhige Nacht zu geben. S 40° 34' 46.6" W 073° 36' 47.0"

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