Reisebericht

Tagesbericht vom 21.02.2015

Einmal mehr ist es an mir, von der vergangenen Nacht zu berichten: Am Abend und bis in die Nacht füllt sich der Campingplatz mit immer mehr Besuchern. Dementsprechend steigt der Lärmpegel. Laute Musik dröhnt aus den verschiedenen Lautsprechern. Bobo versucht mit Musik aus dem Computer die Musik der Anderen zu übertönen, ein aussichtsloses Unterfangen. Nicht einmal die mit Oropax zugestopften Ohren lassen mich bei diesem Lärm einschlafen. Ruhe finden wir erst gegen 04.00 Uhr morgens! Ein belgischer Tourist spielt am Morgen um 08.30 Uhr demonstrativ auf seiner Gitarre. Auch ihn haben die rücksichtslosen Chilenen genervt, wie er uns sagt. Daher weckt er die Chilenen nun mit seiner Musik!
Die Passstrasse nach Argentinien sei offen, wird uns ausgerichtet. Bei strahlendem Wetter und 17° Celsius fahren wir los. Wir sind auf den Strassenzustand gespannt. Wird uns heute die Einreise nach Argentiniern trotz dem angeblichen Schneesturm vom Vortag gelingen? Wir knipsen am fast gleichen Ort wie gestern den Cerro Aconcancagua. Mehr Schnee als auf dem Bild von gestern lässt sich nicht erkennen. Wir fahren problemlos die einunddreissig Haarnadelkurven bis zum Tunnelportal des „paso los libertadores“ auf 3200 Metern über Meer. Links und rechts der Strasse liegt nicht einmal ein Hauch von Schnee. Die Aussentemperatur beträgt immer noch 12° Celsius. Nur auf den Berggipfeln liegt das Weiss. Ah, am Wochenende kostet dir Fahrt durch den Tunnel mehr als unter der Woche. Wollten die Chilenen mit der Sperrung von gestern vielleicht mehr Geld einnehmen? Wir wissen es nicht.

Nach dem Tunnel von ungefähr einem Kilometern Länge geht es nur noch bergab. Nach kurzer Fahrt kommen wir zum Zollgebäude für die Ausreise aus Chile und Einreise nach Argentinien. Die Formalitäten werden in einer grossen Halle an Schaltern, an welche vorgefahren werden kann, abgewickelt. Ein Beamter weist die wartenden Autos ein. Alles ist ein wenig chaotisch und verlangt Geduld. Wir als nicht Argentinier und nicht Chilenen müssen nach dem ersten Posten (Ausreise Chile und Einreise Argentinien) zu einem Chef. Das uns zuvor übergebene und von uns ausgefüllte Formular für die temporäre Einfuhr von Limpi wird wieder zerrissen. Der Chef tippt verschiedene Daten in den Computer. Danach haben wir, nach zwei Stunden Warterei und Zollabfertigung, freie Fahrt. Weil wir beim Chef vorbei mussten, entfällt die obligatorische Kontrolle betreffend Einfuhr frischer Lebensmittel nach Argentinien. Da habe ich doch Eier, Schinken, Tomaten und Gurken vergeblich gut versteckt. Und Bobo hat gestern extra noch das Gulasch für heute mitgekocht, damit wir kein Frischfleisch über die Grenze bringen.
Kurz nach dem Grenzübertritt stossen wir auf den „Puente del Inca“, ein Wunder der Natur: eine von der Natur geschaffene Steinbrücke über den Rio Mendoza. Daneben befinden sich Ruinen einer alten Badeanlage. Der Stein ist vom schwefelhaltigen Wasser gelb gefärbt.

Wie kommen wir zu Argentinischem Geld? Weit und breit gibt es keine Möglichkeit, Geld zu wechseln. Wir versuchen es in der ersten kleinen Ortschaft auf Argentinischer Seite, in Uspallata. In der kleinen Touristeninformation wird mir gesagt, dass Geld erst in Mendoza gewechselt werden könne. Das ist nicht gut für uns, beabsichtigen wir doch, vor Mandoza auf einem Camping die Nacht zu verbringen. Der Geldautomat der einzigen Bank in Uspallata akzeptiert meine Kreditkarte nicht. Guter Rat ist teuer. Ich wandere von Geschäft zu Geschäft. In einem Restaurant ist die Chefin bereit, umgerechnet sechzig Schweizerfranken zu wechseln. Das ist besser als gar nichts. Und so können wir dann auch den Campingplatz in Porterillos mit Argentinischen Pesos bezahlen; Chilenische Pesos wären nicht akzeptiert worden ...
Da sind wir nun, an S 32° 58' 19.1" W 069° 14' 01.6" auf dem Camping „las montanas“ auf 1586 Meter über Meer.

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