Reisebericht

Tagesbericht vom 08.10.2002

Die Nacht haben wir überstanden. Die Mücken haben uns nicht ganz aufgefressen, der Juckreiz am Körper ist dank Gel nicht mehr so schlimm. Wenn sich in der Nacht nur die Hitze nicht so stauen und die Feuchtigkeit entweichen würde. Wir legten uns schwitzend schlafen, und stehen am Morgen schwitzend wieder auf. ‚I am sure, you have a lot of fun…' sagte uns gestern ein neugieriger Amerikaner, der sich über unser ‚von wo', ‚wohin' und so weiter, erkundigte. Ist das ‚fun'? Warum haben wir nur eine Standheizung und keine Standklimaanlage? Für die nächste Reise muss so ein Aggregat unbedingt eingebaut werden. Da haben es die Seekühe im nahegelegenen Tümpel, deren Rückgrat wir erkennen, eindeutig besser.

Von der Fahrt an der Westküste Floridas weiss ich nicht viel zu berichten. Es reiht sich ein Ort an den anderen, ein Resort an das andere. Ein Ferienparadies. Hier liesse sich bestimmt gut überwintern. Aber wir als eingeschworene Globetrotters ziehen weiter. Und weil es so schön langweilig ist, gibt es auf der vierspurigen Strasse ohne Pannenstreifen noch einen Plattfuss. Plattfuss ist ein wenig untertrieben. Bei 90 Kilometern Fahrt pro Stunde zerreist es den linken, hinteren Pneu (das ist der Pneu der seit Botswana einen Schlitz in der Karkasse hat). Zum Glück fährt Bobo und nicht ich. Er steuert Sir James sicher auf den Grünstreifen. Hat der Amerikaner das unter ‚fun' verstanden? Der Radwechsel kostet zwar einige Schweisstropfen, geht aber dank Übung schnell über die Bühne. Wir sollten es trotzdem vor Anbruch der Dunkelheit bis zum ‚Manatee Springs State Park' schaffen. (‚Manatee' ist der englische Ausdruck für ‚Seekuh'.) Die meisten State Parks sind nämlich nur bis zur Dämmerung, oder bis spätestens 19:00 Uhr geöffnet. 18:30 Uhr und wir sind da, an Position Nord 24° 39' 31.46“ und West 81° 16' 40.33“. Die Rangerin ist noch am Empfang, nur die Kasse hat sie bereits abgeschlossen. Wir können morgen bezahlen, meint sie.

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