Reisebericht

Tagesbericht vom 21.10.2002

Wir sind Zechpreller. Gestern war schon niemand mehr da, um die Campinggebühr einzuziehen und heute morgen um 08:30 Uhr ist auch noch niemand da. Wir haben gut geschlafen, sauber geduscht und das alles erst noch gratis.
Die neue Toyotagarage (Dalton Toyota) finden wir mehr oder weniger auf Anhieb. Dank Wörterbuch und ein paar Brocken Englisch auf der Gegenseite können wir erklären, was wir wünschen. Man bedeutet uns, dass die Arbeit inklusive Waschen von Sir James drei Stunden in Anspruch nehme. Darauf lassen wir uns ein, wollen wir doch heute nur noch bis Morelia fahren, eine Fahrt von etwa vier Stunden. Wir machen es uns in der Warteecke bequem und schauen, wie vier Putzfrauen den blitzblanken Boden der neuen Garage immer wieder aufs neue mit ihren Putzbesen bearbeiten. Überhaupt hat es sehr viele Angestellte. Einige arbeiten wirklich. Andere stehen herum. Nach einigen Stunden – es ist unterdessen 13:00 Uhr - ist Sir James tatsächlich wieder bereit. Nur gewaschen ist er noch nicht. Wir fragen, ob er jetzt gleich gewaschen werde. Ja, meint der Gefragte, in zwei Stunden sei unser Auto fertig. Zwei Stunden warten auf eine Dusche für Sir James ist uns zuviel. Wir sagen dem Annahmechef, dass wir in diesem Falle lieber mit einem ungewaschen Fahrzeug weiterreisen wollen.
Bums, macht es. Am Betondach der Garage fehlt eine Ecke. Unser Sir James ist mit seiner linken Kiste ein bisschen zu hoch. Da der Serviceangestellte nicht die reguläre Ausfahrt nimmt, fehlt jetzt der Garage ein Dachecke. Gut, dass die Häuser in Mexiko nicht so solide gebaut werden, sonst hätte unser Sir James jetzt vielleicht kein Dach mehr! Aber so ist nur die eine Ecke der soliden Därr-Kiste angeschlagen. Sie ist aber doch derart beschädigt, dass Regenwasser in die Kiste dringen könnte.
Glück im Unglück haben wir wieder einmal. Der Zufall will es, dass eine Dame in der Garage mich nach unserer Herkunft fragt. Natürlich auf Englisch, da sie uns ansieht, dass wir kein Spanisch sprechen. Sie fragt uns nach unserer Herkunft und Herreise. Erst mit der Zeit nimmt sie wahr, dass Sir James eine Ecke der Garage abgerissen hat. Sofort stellt sie sich zur Verfügung unsere Dolmetscherin zu sein. So geht es natürlich viel einfacher für uns. Nach einigen Diskussionen hin und her lassen wir den Schaden durch die Garage beheben: um sechs Uhr können wir die Kiste wieder abholen kommen. Das bedeutet für uns, dass wir eine weitere Nacht in Guadalajara verbringen.
Wir begeben uns wieder auf den Campingplatz vom Samstag. Dieser Ort hat den Vorteil, dass er nicht sehr weit von der Toyota Garage entfernt ist. Die Kiste ist tatsächlich zur versprochenen Zeit fertig. Sie ist mehr oder weniger gut ausgebeult. Wasserdicht allerdings wird sie nicht mehr sein. Daher starten wir eine grosse Umräumübung. In die rechte Kiste auf dem Dach kommen nur Dinge, die wir nicht mehr brauchen oder denen etwas Nässe nichts schadet.

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