Reisebericht

Tagesbericht vom 01.09.2010

China ist anstrengend. Wegen seiner Jahrtausende alten Geschichte mit unendlich vielen historischen Zeugnissen steht für uns fast jeden Tag eine Sehenswürdigkeit auf dem Programm. Heute ist es das Qianlin Grab, die Grabanlage von Wu Zetian.
Susanna hat bereits gestern für heute Abend in Xian ein Hotel reserviert. Langsam geht uns die frische Wäsche aus. Und auch wir sind einer Dusche nicht abgeneigt. Damit die Wäsche rechtzeitig in die Wäscherei kommt, wollen wir versuchen, bereits am frühen Nachmittag im Hotel zu sein. Das bedeutet, dass wir beizeiten aufstehen müssen, respektive müssten. Aber der Schlaf ist stärker als unser Wille. Es ist 09:30 Uhr bis Sir James seine Räder Richtung der Grabessstätte von Wu Zetian in Bewegung setzt.
Wu Zetian ist die einzige Kaiserin, die je in China regiert hat. Sie lebte von 625 bis 705. Das 'Qianlin Tomb' hat vom Staat nur ein Rating von „AAAA“ erhalten. Sehenswürdigkeiten, welche die Behörden als äusserst wichtigste einstufen, werden mit fünf 'As' versehen. Die Anlage ist trotzdem sehr beeindruckend. Das eigentliche Grab der Herrscherin befindet sich im Innern eines natürlichen Hügels. Der Zugang zum Grab war nach dem Tode der Kaiserin gut verschlossen worden und ist bis heute nie geöffnet worden.

Die Anlage mit ihrem langen 'spirit way', welcher auf beiden Seiten von zahlreichen Statuen gesäumt wird, ist beeindruckend.

Dank einem gut ausgebauten Express Highway sind wir bereits um 14:00 Uhr im City Hotel in Xian an Position Nord 34° 15' 32.3'' und Ost 108° 56' 29.6''. Susanna macht in der Nähe des Hotels eine Wäscherei ausfindig, welche unsere Kleider bis morgen früh, das Stück für 8 Renmimbi (ca. 80 Rappen) wäscht und trocknet. Nach dem reinigenden Wasser im modernen Badezimmer des Hotels schlendern wir im Stadtzentrum herum. Die Geschäfte müssen den Vergleich mit jenen in europäischen Hauptstädten nicht scheuen.

Einzig die Sauberkeit am Boden lässt oft zu wünschen übrig. Hinzu kommt, dass sehr viel Ware auch auf den Gehsteigen angeboten wird, was schnell den Eindruck eines Bazars aufkommen lässt. Sogar einen Maronistand entdecken wir. Das Gerät um die Maroni heiß zu kriegen ist komplizierter als in der Schweiz. Er ist dafür elektrisch angetrieben und mit Gas beheizt.

In einer Buchhandlung für ausländische Bücher kaufen wir die Ausgaben von Lonely Planet von Laos und Thailand. Von zu Hause mitgenommen haben wir für diese Länder nur die Führer des 'Reise Know How' Verlags. So glauben wir, für diese Länder besser gerüstet zu sein. Carrefour hat seine Filiale in der Nähe des Hotels geschlossen. Dafür gibt es einen Wal-Mart. Wir finden alles, was wir für die nächsten Tage an Lebensmitteln und Getränken benötigen. Erschöpft geniessen wir im Restaurant 'Xian Roast Duck' Xianente. Zwei ETH Studenten haben sich ebenfalls in dieses Lokal verirrt. Sie und wir sind um 21:00 Uhr die letzten Gäste. Das Licht wird gelöscht. Wir verstehen, die Angestellten wollen Feierabend machen. So ist das in China Zurück im Hotel wartet viel Arbeit auf uns: E-Mails lesen und beantworten, Berichte fertig schreiben, Fotos beschriften und dann alles in die Schweiz übermitteln, damit unsere Leser wieder à jour sind. Das machen wir jetzt ...

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