Reisebericht

Tagesbericht vom 02.09.2010

Im Reiseprogramm heisst es: 'am Morgen entspannen in Xian'. Dementsprechend beginnt der Tag für Liseli optimal: lang schlafen und dann einen Cappucino bei Starbucks Coffee mit einem 'Danish Chocolate Dingsbums'. Da wir gestern bereits die Eisschränke mit Essen und Trinken gefüllt haben, gönnen wir Sir James ein wenig Zeit. Er hat je demnächst seinen 225'000-igsten Geburtstag. Er bekommt frischen Diesel und frisches Wasser in seine Tanks.

Um 12:00 Uhr sind wir bereit für die Weiterfahrt. Es soll wiederum aufwärts auf einen Berg gehen, prognostiziert uns Susanna. Also dann nichts wie vorwärts: wir haben 400 Kilometer vor uns bis zum 'Wudang Shan' In einem der zahlreichen Tunnels feiert Sir James seinen 225'000-sten Kilometer. Das bedeutet, dass wir seit unserem Start am 17. Mai in Oberuzwil bis heute 25'000 Kilometer gefahren sind. Sir James hat das alles ohne Probleme bewältigt. Braver Sir James!

Und jetzt stehen wir wieder. Es ist 14:10 Uhr. Hundertfünfundvierzig Kilometer vor dem Ziel auf der Luftlinie gemessen. Bereits eine Stunde stehen wir da. Auf der Autobahn G70. Nichts tut sich. Hinter uns eine lange Kolonne von Autos. Wir sind die Vordersten, weil wir alle überholt haben. Aber das hat nur ein bisschen Freude gemacht. Susanna liest in der Zeitung, die wir im Xian City Hotel erhalten haben. Den Chinesischen 'China Daily' in - man höre und staune – Englischer Sprache. Stürme werden vorausgesagt. In Shanghai gibt es schulfreie Tage wegen den erwarteten Taifuns. Das jetzt nachdem die Schule erst begonnen hat.
15:00 Uhr. Wir dürfen weiterfahren. Und was hat uns dieser Spass gekostet? Hundertdreissig Renmimbi. Eine Stunde warten auf der Autobahn kostet demnach zirka vierzig Renmimbi oder sechs Schweizerfranken. Warum mussten wir vor dem Tunneleingang warten? So genau erfahren wir das nicht. Eine Tunnelröhre ist wegen Arbeiten gesperrt. Der Verkehr wird daher auf die zweispurige Gegenfahrbahn umgeleitet. Somit stünde eine Spur für den bergwärts fahrenden und eine Spur für den talwärts fahrenden Verkehr zur Verfügung. Obwohl die beiden Fahrspuren im Tunnel mit Warnsockeln getrennt sind, wird der Verkehr nur in einer Richtung durch den Tunnel gelassen …
Genau um 16:00 Uhr nehmen wir eine Ausfahrt aus der Autobahn und begeben uns auf die Provincial Rooad, Wir suchen einen Schlafplatz, was in dieser hügeligen Gegend nicht so einfach ist. Hier, zweigt eine schmale asphaltierte Strasse ab und windet sich in die Höhe. Liseli wagt den Abstecher, ich bin skeptisch. Nach einer Haarnadelkurve erkunden Susanna und ich den weiteren Verlauf der steilen Strasse zu Fuss. Wir finden keinen Platz, nicht einmal einen Wendeplatz für Sir James. Liseli muss daher rückwärts zurückfahren, was ihr dank der Untersetzung von Sir James mühelos gelingt. Nicht ganz unten angelangt, gibt es, die Autobahn in Sicht- und Hörweite einen Nebenweg. Hier schlagen wir unsere Zelte auf. Was soll's. Wenn man müde ist kann man überall schlafen, auch an Position Nord 32° 57' 20.8'' und Ost 110° 28' 22.2''.

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