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99 Tage ist eine lange Zeit. Das muss gefeiert werden. Mit was? Natürlich mit Kaviar. Aber Kaviar gibt es keinen. Das Hotelrestaurant in Irkutsk führt keinen Kaviar in der Küche, nur auf der Karte. Und so geniessen wir den Krevettencocktail und die Forellen und den Olm aus dem Baikalsee. Ob der Vodka all das Fett neutralisieren kann, das wir im Restaurant zu uns genommen haben? Ja, wir sind wieder in Irkutsk und haben alles gekauft, was wir notwendig haben oder notwendig zu haben meinen. Toilettenpapier inklusive. Natürlich aus Europa. Zellsoft oder so etwas. Obwohl wir immer noch eine Rolle mit bis zur Mitte gefüllten, weichem, russischem Toilettenpapier in Sir James führen. Im Supermarkt, wo wir eingekauft haben, wollten wir mit der Kreditkarte bezahlen. Aber das ging nicht, weshalb wir die Kasse wechseln mussten, um nochmals alle Waren kostenmässig zu erfassen. Aber die Kreditkarte wurde auch an dieser Kasse verweigert, weshalb wir bar zahlten. Die vergangene Nacht ging nicht so ruhig vorbei. Es regnete und regnete. Nach dem Nachtessen beschlossen wir ein bisschen näher zur Strasse vorzurücken, falls der Bach neben uns anschwellen sollte und die Rückfahrt verunmöglichen. Darum haben wir ein bisschen südlicher geschlafen, als am Vortag angegeben.
Falls jemand einen GPS-geeichten Stadtplan von Irkutsk benötigt, können wir den heute zur Verfügung stellen. Ich habe nämlich bemerkt, dass wir in unserer Kartensammlung auch eine Karte vom Irkutsk Oblast besitzen mit einem Stadtplan von Irkutsk selbst. Nach anfänglicher Grobkalibrierung habe ich ihn mit dem GPS-Log ajustiert. Die Kalibrierung stimmt jetzt auf zehn Meter genau. Sogar unser Bett im Hotel könnte man daraus bestimmen. Gut ist die GPS-Antenne auf dem Hotelparkplatz auf Sir James Dach.
Ah, Fotos. Fotos haben wir keine gemacht. Nicht einmal vom Baikalsee. Denn das regennasse Wetter bedingt nach jedem Fotoschooting das Putzen der Linse. Und soviel Papier zum putzen der Linse haben wir doch nicht!
Ah, Reisebericht. Den Reisebericht wollten wir auch übermitteln. Aber das hoteleigene Business Center gibt es zwar, aber es tröpfeln so viele Bytes in der Sekunde nach Europa, dass wir den Versuch aufgegeben haben. A propos tröpfeln: Damit es aus Sir James Hähnen nicht zu tröpfeln beginnt haben wir Wasser gekauft. Vierzehn fünf Liter Flaschen. Ich glaube die Irkutsker haben gedacht: „die spinnen, die Schweizer“. Dabei ist Sir James' Wasserfassungskapazität nur halb befriedigt. Sir James selbst ist natürlich sehr zufrieden, denn wer will schon hundertsechzig Kilo herumschleppen, wenn es siebzig Kilo auch tun. Was machen wir nur mit den vierzehn leeren fünf Liter Flaschen? Das wird Liseli dann schon lösen.