Reisebericht

Tagesbericht vom 14.08.2004

Gestern war Freitag, der Dreizehnte. Ein Glückstag für mich. Ich habe nämlich erstmals in meinem Leben vierblättrige Kleeblätter gefunden. Vielleicht gelang es daher Bobo, den defekten Stecker am GPS ohne Lötkolben zu reparieren. Genial.
Am Morgen ist es nass und neblig. Macht nichts, dann wirbeln die Autos keinen Staub mehr auf. Aber Steine fliegen trotzdem noch herum. Und ein solcher Stein trifft Sir James auf der Windschutzscheibe ausgerechnet wieder auf dem schon bestehenden Sprung. Wir verlassen den Amur Highway und machen einen kleinen Umweg nach Blagoveschensk. Blagoveschensk liegt am Amur und direkt an der chinesischen Grenze. Die chinesische Stadt auf der gegenüberliegenden Seite heisst Heihe. Mit dem Fernglas können wir uns von der Richtigkeit dieser Aussage überzeugen. Alle Schriften, die wir am anderen Ufer erkennen können sind chinesisch.

Wir decken uns im Lebensmittelgeschäft mit Tomaten und Gurken ein. Viele Chinesen kaufen ebenfalls hier ihre Waren. Was? Zum Beispiel Milka Schokolade!

Nach einem kurzen Stadtbummel fahren wir wieder Richtung Amur Highway. Wegweiser gibt es keine. Dank GPS, dem Track Log vom 8. August und auskunftswilligen Passanten finden wir den Weg. Der Amur Highway ist auf keiner unserer Karten eingetragen und eine aktuelle Strassenkarte konnten wir nirgends auftreiben. Doch dann treffen wir auf ein Hindernis: Die Brücke über den Amur in Belogorsk ist für Sir James nicht passierbar. Er ist zu hoch.

Zum Glück gibt es noch einen anderen Übergang über den Fluss. Punkt 17:00 Uhr sind wir wieder auf dem breiten Schotterpfad des Amur Highway. Was wir schon bei der Hinfahrt nach Khaborovsk beobachteten bestätigt sich: kein einziger Wegweiser auf dem Amur Highway zeigt die Abzweigung nach Blagoveschensk, der Grenzstadt mit 210'000 Einwohnern an. Warum wohl?

Am Zeja (Fluss) finden wir einen schönen, ruhigen Platz zum Ausruhen (Position Nord 51° 27' 23.3“ und Ost 128° 23' 14.1“). Ob es Mücken gibt oder nicht kümmert uns wenig. Draussen ist es kalt, windig und regnerisch. Wir bleiben auch zum Spaghetti kochen und essen im Bauch von Sir James.

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