Reisebericht

Tagesbericht vom 18.08.2004

Leute haben uns in der Nacht keine gestört. Dafür liess uns die Transsib nur mit Unterbrüchen schlafen.
Um 08:30 Uhr sind wir bereits wieder unterwegs. Die heutige Etappe entspricht in etwa derjenigen vom Nachmittag des 1. August bis Mittag des 2. August der Hinfahrt. Es ist interessant, wie in der entgegengesetzten Richtung vieles anders aussieht. Insbesondere natürlich, weil wir auf der Hinfahrt ein Teilstück in der Nacht zurückgelegt haben. Die Strasse ist inzwischen aber nicht besser geworden und auch die Anzahl der Baustellen hat nicht abgenommen.

Wir nehmen es gemütlich. Zwei jungen Burschen helfen wir mit unserem Kompressor aus. Die Beiden kommen aus Tomsk und machen diesen Toyotahandel aus Spass. Der Eine hatte mit seinem Occasionstoyota bereits einen Unfall in Vladivostok. Viele Autos überholen uns. Aber fast ebenso viele holen wir wieder ein. Radpannen zwingen die Schnellfahrer zur ungewollten Pause. Das amüsiert uns. Aber nicht lange. Dann ereilt uns das gleiche Schicksal.
Leider hat es seit Tagen nicht mehr geregnet und die Strasse ist sehr staubig.

Da sind die beiden jungen Franzosen, François und Pierre, die mit dem Velo nach Vladivostok unterwegs sind, wirklich nicht zu beneiden. Wir finden es eine enorme Leistung, was diese beiden vollbringen und opfern als Anerkennung gleich zwei von unseren Toblerone Schokoladen. (Für alle, die auch mit dem Velo nach Vladivostok wollen, hier zur Information ihre Homepage: http://moveinrussia.free.fr)

Weiter geht die Holperpartie, vorbei an trostlosen, fast ausgestorbenen Dörfern. Teilweise erheben sich in der Nähe der Siedlungen riesige Schuttberge. Irgend etwas wird oder wurde hier abgebaut.
Auch an Position Nord 53° 30' 36.9“ und Ost 119° 19' 57“ wird abgebaut, der Wald nämlich. Er muss der neuen Strasse weichen. Und da übernachten wir.

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